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Arachnologie: Spinne schleppt Maus ab

Ein virales Video aus Australien zeigt, wie eine Riesenkrabbenspinne eine Maus eine Kühlschranktür hinabträgt. Experten bezweifeln aber den Jagderfolg.
Riesenkrabbenspinnen leben unter anderem in Australien und können sehr groß werden

Der Australier Jason Wormal aus Coppabella in Queensland wollte eigentlich nur zur Arbeit gehen, als ihn frühmorgens sein Nachbar mit den Worten "Willst du was wirklich Cooles sehen?" abfing. Am Ende stand ein Video, das über soziale Netzwerke mittlerweile mehrere Millionen Mal geteilt und angesehen wurde – und nicht wenige Betrachter gruseln ließ, wie der "Guardian" berichtet. Es zeigt, wie eine nicht unbedingt kleine Riesenkrabbenspinne eine tote Maus über den Kühlschrank von Wormals Nachbarn zerrt und sich dann mit dieser in den Kieferklauen über die Tür des Geräts abwärtsbewegt. Die Reaktionen auf Facebook und Twitter schwanken dabei zwischen Horror und Faszination, dass der Achtbeiner tatsächlich eine derart schwere Beute problemlos abschleppen kann.

http://www.youtube.com/watch?v=gl6Vo0NBJPw
© Jason Wormal
Riesenkrabbenspinne schleppt Maus

Unklar ist allerdings, ob die Spinne ihre Beute tatsächlich erlegt hat – oder nicht doch zufällig das bereits tote Nagetier gefunden hat und anschließend zum Fressen verstecken wollte. Gegenüber dem "Guardian" äußerte die Spinnenforscherin Helen Smith vom Australian Museum diese Vermutung. Der Schwanz des Nagetiers wirke seltsam steif, was auf bereits einsetzende Leichenstarre schließen lasse. Außerdem sei das Gift solcher Spinnen nicht stark genug, um eine Beute dieser Größe sofort zu töten. Riesenkrabbenspinnen können durchaus Wirbeltiere erbeuten, jedoch beschränken sich die bisher bekannt gewordenen Fälle auf Geckos und andere kleine Reptilien. Immerhin erreichen die Riesenkrabbenspinnen eine Fußspannweite von bis zu 16 Zentimetern. Ihr Biss ist zwar auch für Menschen schmerzhaft, er hinterlässt im Normalfall aber keine Schäden. Das von Wormal und seinem Nachbarn "Hermie" getaufte Exemplar überlebte jedenfalls das nächtliche Schauspiel und wurde nicht bekämpft, wie Wormal mitteilte. Dem Tier gehe es gut, es betreibe ab sofort ein eigenes Schädlingsbekämpfungsunternehmen und bezahle Miete, so der Filmer mit Humor.

Für Arachnophobiker dürfte das Video ein Grund mehr sein, Australien nicht zu besuchen – der Kontinent besitzt eine beeindruckende Spinnenfauna. Immer wieder werden neue Arten entdeckt. Im Northern Territory zählten Wissenschaftler auf einem wenigen Hektar großen Sumpfgelände mehr als 25 000 Vogelspinnen auf einmal, die weltgrößte Großspinnendichte, die bislang nachgewiesen wurde. Zudem leben hier Radnetzspinnen. Vögel oder Schlangen können sich in deren Netzen verfangen und werden dann von den Spinnen gefressen. Insgesamt gibt es in Down Under rund bekannte 10 000 Spinnenarten.

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