Nachdem sich der Mars-Rover Spirit in den letzten Wochen Stück für Stück einem 200 Meter großen Krater namens Bonneville genähert hat, steht das Gefährt nun endlich am Kraterrand und kann einen Blick in die Tiefe riskieren. Zwar lassen sich bislang keine der erhofften Schichtungsstrukturen ausmachen, dafür seien laut NASA-Angaben am gegenüberliegenden Kraterrand interessante Gesteinsformationen zu erkennen.

Schon der Morgen des 66. Mars-Tages begann für den Roboter mit einer passenden Einstimmung: Im Kontrollraum des Jet Propulsion Laboratory ertönte das Aerosmith-Lied "Livin' on the Edge" und weckte Spirit aus dem Schlaf. Nach 21 Metern Fahrt und 1,5 Höhenmetern war dann der Kraterrand erklommen. Spirit hat damit nun insgesamt 335 Meter auf dem Roten Planeten zurückgelegt.

Nach ersten Aufnahmen der neuen Umgebung im Hellen richtete der Roboter in der Nacht seinen Blick nach oben und nutzte die Zeit, einige Fotos vom Sternenhimmel zu machen. Anhand dieser astronomischen Beobachtungen wollen die NASA-Wissenschaftler eventuell atmosphärische Daten gewinnen. Bereits vor vier Tagen konnte Spirit bei so einem Ausflug am Nachthimmel die Erde erspähen – allerdings nur als unscheinbaren Punkt am Horizont.

Während sich Spirit anschickt, den großen Krater näher zu inspizieren und vielleicht hinabzurollen, wird Opportunity vermutlich in den nächsten zehn Tagen seinen Heimatkrater verlassen, in dem er vor 46 Marstagen gelandet war. Noch ist der Roboter dort aber vollauf mit Gesteinsuntersuchungen beschäftigt.