Anthropologie: Stammt der moderne Mensch aus Südafrika?
Nachdem man die Heimat des Homo sapiens einigermaßen sicher in Afrika verortet hat, widmen sich Forscher nun der Frage wo genau auf dem Kontinent unsere Spezies entstanden ist. Aufgrund von Fossilienfunden galt bisher Äthiopien als aussichtsreichster Kandidat, doch genetische Untersuchungen rücken nun einen anderen Ort ins Blickfeld: Südafrika.
Das Forscherteam um Brenna Henn von der Stanford University bediente sich dabei der gleichen Methode, mit der man einst die globale Ausbreitung des Menschen untersucht hatte. Die Wissenschaftler verglichen die Gene verschiedener afrikanischer Jäger – und Sammlerkulturen und stellten dabei fest, dass die Vielfalt der Erbinformationen im Süden des Kontinents am größten ist. Aufgrund des so genannten Gründereffekts lässt sich aus dieser Beobachtung die Ausbreitung des Menschen rekonstruieren: Eine kleine Auswanderergruppe repräsentiert immer nur einen Ausschnitt aus dem Genpool der Ursprungspopulation. Mit zunehmender Ausbreitung nimmt daher die genetische Variationsbreite ab. In Afrika lässt sich eine solche Ausdünnung von Süden nach Norden beobachten.
Andere Experten bezweifeln jedoch, dass sich anhand dieser Daten ein konkreter „Garten Eden“ finden ließe. Die Khoisan-Völker des südlichen Afrikas waren möglicherweise einst über den ganzen Kontinent verbreitet, worauf unter anderem Funde von Felsmalereien hindeuten. Die Kapregion wäre damit nur zufälligerweise der letzte Zufluchtsort der ersten Menschen.
Julian Willuhn
10.1073/pnas.1017511108, 2011
Das Forscherteam um Brenna Henn von der Stanford University bediente sich dabei der gleichen Methode, mit der man einst die globale Ausbreitung des Menschen untersucht hatte. Die Wissenschaftler verglichen die Gene verschiedener afrikanischer Jäger – und Sammlerkulturen und stellten dabei fest, dass die Vielfalt der Erbinformationen im Süden des Kontinents am größten ist. Aufgrund des so genannten Gründereffekts lässt sich aus dieser Beobachtung die Ausbreitung des Menschen rekonstruieren: Eine kleine Auswanderergruppe repräsentiert immer nur einen Ausschnitt aus dem Genpool der Ursprungspopulation. Mit zunehmender Ausbreitung nimmt daher die genetische Variationsbreite ab. In Afrika lässt sich eine solche Ausdünnung von Süden nach Norden beobachten.
Andere Experten bezweifeln jedoch, dass sich anhand dieser Daten ein konkreter „Garten Eden“ finden ließe. Die Khoisan-Völker des südlichen Afrikas waren möglicherweise einst über den ganzen Kontinent verbreitet, worauf unter anderem Funde von Felsmalereien hindeuten. Die Kapregion wäre damit nur zufälligerweise der letzte Zufluchtsort der ersten Menschen.
Julian Willuhn
10.1073/pnas.1017511108, 2011
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