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News: Standardkerzen scheinen ungleichmäßig

Wieder einmal zeigt sich, dass die Dinge etwas komplizierter sind als Astronomen sie gerne hätten. Im konkreten Fall zeigen Beobachtungen, dass Supernovae vom Typ Ia nicht mit der präzisen Helligkeit explodieren, die für Entfernungsbestimmungen bislang angenommen wurde.
Klumpige Supernova
Lifan Wang von der Texas A&M University und seine Kollegen Dietrich Baade und Ferdinando Patat von der Eso werteten Supernova-Beobachtungen aus, die im Lauf von zehn Jahren mit dem VLT und dem Otto Struve Telescope des McDonald Observatory durchgeführt wurden.

Die 17 vorliegenden Fälle wurden mit Breitband-Polarimetrie untersucht. Denn wenn ein Weißer Zwerg unter der Last angehäufter Materie völlig gleichförmig zusammenbricht, müsste die Explosion seine Überreste gleichmäßig davon katapultieren. Als Folge davon wäre das emittierte Licht unpolarisiert.

Tritt allerdings eine Asymmetrie auf, beispielsweise wenn der Stern an den Polen zuerst kollabiert, ist auch die abgesprengte Wolke nicht kugelförmig und die Strahlung müsste einen – wenn auch geringen – Grad an Polarisation aufweisen.

Und dieser wurde gefunden. »Diese Typ-Ia-Supernovae müssen dreidimensional betrachtet werden. Denn ihre Hüllen sind nicht in alle Richtungen gleich hell, sondern klumpig,« erklärt Baade. Und je klumpiger sie sind, desto geringer ist ihre Helligkeit.

Nun sind also wieder die Theoretiker gefordert, deren Modelle die Daten reproduzieren müssen. Aber auch die beobachtenden Astronomen müssen künftig bei der Entfernungsbestimmung mittels solcher Supernovae die Unsicherheit der Ergebnisse berücksichtigen.

Dre.

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