Paläoklima: Starker Monsun trotzte Treibhausklima
Eine der drängendsten Fragen des globalen Klimawandels betrifft den Monsun: Was passiert in einem wärmeren Klima mit den reichlichen Sommerregen, die für die Landwirtschaft vor allem in Indien von so entscheidender Bedeutung sind? Ein Team um Alexis Licht von der Université de Poitiers gibt jetzt eine beruhigende Teilantwort. Demnach gab es den asiatischen Monsun auch, als die Welt deutlich wärmer war als heute, im Eozän zwischen 55 und 34 Millionen Jahren vor heute, als die Welt etwa fünf Grad wärmer war. Zwar waren die Regen bringenden Monsunwinde damals schwächer, dafür war wegen der wärmeren Atmosphäre mehr Feuchtigkeit in der Luft.
Für ihre Untersuchung vermaßen die Forscher das Verhältnis der verschiedenen Sauerstoffisotope in den Schalen von Meerestieren und Säugetierzähnen aus jener Zeit. Die Daten zeigen nicht nur, dass es bereits im Eozän reichliche Regenfälle im Bereich des heutigen Himalajavorlandes gab, sondern auch, dass diese sehr stark saisonal waren – beides Merkmale des heutigen Monsuns. Einen weiteren Hinweis fand das Team um Licht in China. Dort zeigte sich in Sedimenten aus dem Eozän ebenfalls ein saisonales Muster bei vom Wind verwehtem Staub, der ebenfalls mit dem Monsun in Verbindung steht. Die warme Welt des Eozäns war dem Monsun demnach zuträglich – ganz im Gegensatz zur Abkühlung, die vor 34 Millionen Jahren einsetzte: Sie machte die Region vorübergehend deutlich trockener.
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