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Paläontologie: Steinalte Schwefelbakterien

Heute halten viele Forscher heiße Quellen in der Tiefsee für die Geburtsstätten des irdischen Lebens. Dazu passt ein neuer Fund in einer Erzlagerstätte rund 150 Kilometer östlich von Peking. Dort entdeckten Jianghai Li von der Universität Peking und sein amerikanischer Kollege Tim Kusky 1,43 Milliarden Jahre alte hydrothermale Schlote mit fossilen Überresten von Mikroben.

Anders als die meisten modernen "Schwarzen Raucher" entstanden diese Mineralquellen zwar nicht in der Nähe eines mittelozeanischen Rückens, sondern über Verwerfungen in einem gefluteten Grabenbruch. Die säulen- und kegelförmigen Schlote bestehen jedoch wie ihre heutigen Gegenstücke aus Metallsulfiden, ausgefällt aus heißen, schwermetallhaltigen Lösungen, die an Tiefseequellen austraten.

Die Austrittsspalten waren von fadenförmigen Bakterienkolonien dicht besiedelt, deren Fossilien gut erhalten sind. Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigen, dass die Mikroorganismen auch zum Aufbau der Schlote beitrugen, indem sie an ihren Kolonien das Wachstum von Kristallen förderten. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um Schwefelbakterien, die zur Energiegewinnung Schwefelwasserstoff und Sulfide im heißen Quellwasser oxidierten. Solche chemoautothrophen Organismen finden sich noch heute in Schwarzen Rauchern.

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