Beobachtungstipp: Sternbedeckungen durch den Mond im Dezember 2025

Die Liste der Sternbedeckungen durch den Mond ist lang, konzentrieren wir uns also auf die Highlights! Diese sind ohne Zweifel die Bedeckung der Plejaden am Morgen des 4. Dezember sowie die von Regulus (Alpha Leonis) am 10. Dezember.
Am 4. Dezember trifft der Mond, wie bei jedem Umlauf in diesem Jahr, auf das berühmte Siebengestirn im Stier, den Sternhaufen der Plejaden. Es ist dies die fünfte Bedeckung in diesem Jahr, die man von Deutschland in voller Länge sehen kann. Leider ist sie nicht optimal: Neben der unangenehmen Uhrzeit – die helleren Sterne werden etwa zwischen 04:14 und 06:06 Uhr bedeckt – ist es vor allem die Mondphase, die eine Beobachtung zur Herausforderung macht. Der Mond erreicht nämlich mit einem Alter von 13,8 Tagen fast die Vollmondphase, was die Sterne hoffnungslos überstrahlen lässt, es sei denn, man nutzt ein Teleskop. Immerhin verschwinden sie am sehr schmalen, vorangehenden dunklen Mondrand. Bedeckt werden von der Mitte Deutschlands aus gesehen die hellen Plejadenmitglieder Electra (17 Tauri, 3,7 mag), Maia (20 Tauri, 3,9 mag) und Alkyone (Eta Tauri, 2,9 mag) sowie weitere Sterne der 4. und 5. Größenklassen (siehe Tabelle). Von diesen ist allein Alkyone hell genug, um auch den Austritt des Sterns am hellen Mondrand realistisch beobachten zu können.
Die Plejadenbedeckung bei Fast-Vollmond ist eine Herausforderung – eine harte Nuss ist die Bedeckung von Regulus, dem hellsten Stern des Löwen am 10. Dezember. Nur selten bedeckt der Mond Sterne der ersten Größenklasse; Regulus (1,4 mag) ist einer, den es immer wieder mal trifft. Leider fällt diese Bedeckung auf die Vormittagsstunden, aber Regulus ist hell genug, dass eine Taghimmelbeobachtung mit dem Teleskop bei klarem Himmel möglich ist. Der Mond ist am Tag gut sichtbar, und Regulus kann man mit zwei Tricks im Teleskop besser sichtbar machen. So blockiert ein Rotfilter das Himmelsblau, sodass der Hintergrund erheblich dunkler wirkt und sich Sterne oder auch Planeten besser abheben. Der zweite Trick funktioniert, weil Mond und Regulus zum Zeitpunkt der Bedeckung in etwa 90 Grad von der Sonne (genauer: 108 Grad) entfernt stehen. Unser Tagesgestirn befindet sich dann nur 3 Grad über dem Horizont. In diesem Winkelabstand ist ein Großteil des Himmelsleuchtens polarisiert, wie man leicht feststellt, indem man einen Polaristationsfilter vor das Auge hält und rotiert: Bei einem bestimmten Winkel dunkelt der Filter den Himmel erheblich ab. In Okular geschraubt und entsprechend verdreht hilft er damit ebenfalls, Stern und Mond am Tag besser zu erkennen. Der Eintritt von Regulus am hellen Mondrand erfolgt bei 50 Grad Nord und 10 Grad Ost um 08:40 Uhr MEZ, der Austritt am unbeleuchteten Rand um 09:31 Uhr.
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