News: Sternenopa mit Appetit
Alte Sterne fressen, soweit die Theorie, auch schon mal ihre Planetenkinder. Einen roten Riesen im Sternbild des Großen Hundes ertappte man dabei nun fast in flagranti.
Überstrahlt vom hellsten Stern des nördlichen Sternenhimmels, dem Sirius, fällt auch in den sternklarsten Winternächten der schwache Lichtfleck des nahegelegenen, unscheinbaren HD 47536 kaum ins Auge. Zumindest den Hobby-Sternguckern - den Profis der europäischen Südsternwarte bescherte der Stern im Bild des Großen Hundes hingegen eines der Glanzlichter ihres dreijährigen Forschungsprojektes.
HD 47536 war dabei nur einer von etwa 80 Sternen, welche die Forscher, unter anderem Johnie Setiwan vom Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik in Freiburg und Artie Hatzes von der Thüringer Landessternwarte, mit dem La Silla Observatory des European Southern Observatory in der chilenisches Atacama-Wüste unter die Lupe nahmen. Das Wissenschaftlerteam analysierte die Spektraldaten dieser Sterne, um daraus Variationen in deren Rotationsgeschwindigkeit bestimmen zu können.
Solche Variationen können unter anderem Hinweise auf planetare Begleiter der Gestirne sein - tatsächlich wurden seit Mitte der neunziger Jahre alle extrasolaren Planeten mit dieser Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt. Stets sind dies planetare Riesen von Jupitergröße und darüber, denn nur solche Begleiter beeinflussen mit ihren ausgeprägten Gravitationskräften die Drehgeschwindigkeit des Zentralgestirns so stark, dass dies von der Erde aus messbar ist.
Auch um HD 47536, so enthüllten nun die Spektralanalysen, kreist ein gigantischer Planet. Seine Eckdaten machen diesen Begleiter, unter den rund 100 mittlerweile außerhalb des Sonnensystems entdeckten Planeten, allerdings nicht unbedingt zu etwas Besonderem: Mit seinen etwa fünf bis zehn Jupitermassen ist er keineswegs der Gewichtigste, und mit 396 Lichtjahren Abstand zur Erde auch nur der zweitweit entfernteste der mittlerweile bekannten extrasolaren Planeten.
Außergewöhnlich allerdings ist das baldige Schicksal jenes Planeten, denn sein Heimatgestirn HD 47536 ist ein roter Riese, ein sonnenähnlicher Stern, dessen Fusions-Brennstoff zur Neige geht und der sich nun, am Ende seines Sternenlebens, mehr und mehr ausdehnt. In nur wenigen zehn Millionen Jahren - astronomisch gesehen also demnächst - wird der sich ausdehnende Stern den gerade erst entdeckten Planeten geschluckt haben. So etwas haben Forscher noch nie beobachtet.
Und genau darauf hoffen Astronomen seit langem. Der Planetenkannibalismus roter Riesen erklärt nämlich, warum in den Spektralanalysen dieser Sterne ein Element zu finden ist, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte: Lithium. Eigentlich müssten sich, angesichts des ehrwürdigen Sternenalters der roten Riesen, auch die letzten Reste dieses leichten Elements im nuklearen Hochofen verflüchtigt haben. Außer, der Vorrat wurde zwischenzeitlich aufgestockt - etwa durch einen lithiumhaltigen Planeten. HD 47536 scheint diese Theorie nun zu bestätigen.
Das relativ baldige Schicksal des Riesenplaneten um HD 47536 wird übrigens ganz ähnlich auch einmal die Erde treffen. Wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht, wird sie zwar die Erde wohl nicht gänzlich schlucken, auf jeden Fall aber ihre Atmosphäre wegbrennen und ihre Oberfläche einäschern. Die Spezies Mensch dürfte dieses Schauspiel aber verpassen. Wenn es in einigen Milliarden Jahren soweit ist, wird sie - aller wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit – nach ohnehin längst ausgestorben sein.
HD 47536 war dabei nur einer von etwa 80 Sternen, welche die Forscher, unter anderem Johnie Setiwan vom Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik in Freiburg und Artie Hatzes von der Thüringer Landessternwarte, mit dem La Silla Observatory des European Southern Observatory in der chilenisches Atacama-Wüste unter die Lupe nahmen. Das Wissenschaftlerteam analysierte die Spektraldaten dieser Sterne, um daraus Variationen in deren Rotationsgeschwindigkeit bestimmen zu können.
Solche Variationen können unter anderem Hinweise auf planetare Begleiter der Gestirne sein - tatsächlich wurden seit Mitte der neunziger Jahre alle extrasolaren Planeten mit dieser Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt. Stets sind dies planetare Riesen von Jupitergröße und darüber, denn nur solche Begleiter beeinflussen mit ihren ausgeprägten Gravitationskräften die Drehgeschwindigkeit des Zentralgestirns so stark, dass dies von der Erde aus messbar ist.
Auch um HD 47536, so enthüllten nun die Spektralanalysen, kreist ein gigantischer Planet. Seine Eckdaten machen diesen Begleiter, unter den rund 100 mittlerweile außerhalb des Sonnensystems entdeckten Planeten, allerdings nicht unbedingt zu etwas Besonderem: Mit seinen etwa fünf bis zehn Jupitermassen ist er keineswegs der Gewichtigste, und mit 396 Lichtjahren Abstand zur Erde auch nur der zweitweit entfernteste der mittlerweile bekannten extrasolaren Planeten.
Außergewöhnlich allerdings ist das baldige Schicksal jenes Planeten, denn sein Heimatgestirn HD 47536 ist ein roter Riese, ein sonnenähnlicher Stern, dessen Fusions-Brennstoff zur Neige geht und der sich nun, am Ende seines Sternenlebens, mehr und mehr ausdehnt. In nur wenigen zehn Millionen Jahren - astronomisch gesehen also demnächst - wird der sich ausdehnende Stern den gerade erst entdeckten Planeten geschluckt haben. So etwas haben Forscher noch nie beobachtet.
Und genau darauf hoffen Astronomen seit langem. Der Planetenkannibalismus roter Riesen erklärt nämlich, warum in den Spektralanalysen dieser Sterne ein Element zu finden ist, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte: Lithium. Eigentlich müssten sich, angesichts des ehrwürdigen Sternenalters der roten Riesen, auch die letzten Reste dieses leichten Elements im nuklearen Hochofen verflüchtigt haben. Außer, der Vorrat wurde zwischenzeitlich aufgestockt - etwa durch einen lithiumhaltigen Planeten. HD 47536 scheint diese Theorie nun zu bestätigen.
Das relativ baldige Schicksal des Riesenplaneten um HD 47536 wird übrigens ganz ähnlich auch einmal die Erde treffen. Wenn sich die Sonne zum Roten Riesen aufbläht, wird sie zwar die Erde wohl nicht gänzlich schlucken, auf jeden Fall aber ihre Atmosphäre wegbrennen und ihre Oberfläche einäschern. Die Spezies Mensch dürfte dieses Schauspiel aber verpassen. Wenn es in einigen Milliarden Jahren soweit ist, wird sie - aller wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit – nach ohnehin längst ausgestorben sein.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.