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Neurologie: Stickstoffmonoxid bringt Gehirn auf Touren

Stickstoffmonoxid (NO) hilft uns anscheinend nach dem Aufwachen dabei, das Gehirn hochzufahren und die Außenwelt wahrzunehmen, so die Forschungsergebnisse aus dem Labor von Dwayne Godwin an der Wake-Forest-Universität.

Durch Studien am visuellen System von Frettchen fanden die Wissenschaftler heraus, dass vom Thalamus im Zwischenhirn produziertes NO Rückanfragen der Großhirnrinde (Kortex) an den Thalamus verstärkt. Gleichzeitig reduzierte das Signalgas weiteren Informationsfluss von der Netzhaut zum Thalamus; NO schärft somit die Wahrnehmungsfähigkeit im Wachzustand.

Diese Studie zeige, dass der Informationsfluss vom Auge zum Kortex nicht, wie oftmals angenommen, geradlinig verläuft, sondern eher einer Schleife gleicht, deren Stärke mit dem Erregungszustand unseres Gehirns zu- oder abnimmt, so Godwin. Produktion von Stickstoffmonoxid wurde schon vorher mit Aufmerksamkeits- und Erregungszuständen des Hirns in Verbindung gebracht. Die hier aufgezeigte Rolle in der Entstehung von Sinneseindrücken unterstützt diese Annahmen. Dieses Wissen könne bei der Behandlung häufiger Krankheiten wie dem Aufmerksamkeitsdefizitssyndrom oder Schizophrenie von Nutzen sein, fügt er hinzu.

Der Thalamus wird auch "Tor zum Bewusstsein" genannt. Er filtert alle Informationen, die Sinnesorgane dem Gehirn liefern, bevor er die wichtigen an den Kortex weiterleitet, wo sie verarbeitet und zu einem Gesamtbild unserer Umwelt zusammengesetzt werden.

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