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Akne: Stoffwechsel-Schalter gegen Pickel und Mitesser

Akne kann viele Ursachen haben. Das erschwert die Behandlung der weit verbreiteten Hautkrankheit. Doch womöglich hilft ein Protein, die Unreinheiten zu verhindern.
Jugendlicher prüft Akne im Spiegel

Akne ist eine der häufigsten Hautkrankheiten, die vor allem in der Jugend auftritt und in der Regel harmlos ist: Auf der Haut der Betroffenen bilden sich Pickel oder Mitesser, weil die Talgdrüsen Hautsekret nicht mehr ableiten, verstopfen und sich schließlich entzünden. Die stärkere Talg- und die oft damit einhergehende Hornproduktion hat unterschiedliche Ursachen und wird daher, wenn nötig, auch mit unterschiedlichen Methoden behandelt. Forscher wollen bei den zellulären Prozessen, die Akne auslösen, eine interessante Gemeinsamkeit gefunden haben: Ein bestimmtes Protein mit einer regulierenden Schlüsselfunktion wird bei Akne in der Haut seltener als im Normalfall produziert. Ein möglicher Ansatzpunkt, um die Krankheit zu bremsen.

Die Wissenschaftler um Fiona Watt vom King's College London beschreiben im Fachmagazin »Nature Communications« das Protein GATA6 (GATA-binding protein 6), das in den oberen Abschnitten der Talgdrüsen ausgeschüttet wird. Ein Vergleich von Hautproben von neun Aknepatienten und fünf Gesunden legte nahe, dass das Protein bei verschiedenen Schweregraden und Formen der Akne in auffällig geringeren Mengen produziert wird. In Zellkulturversuchen gingen die Wissenschaftler der Sache nach und untersuchten die Aufgabe von GATA6 im Detail. Das Regulatorprotein steuert demnach gleich mehrere zelluläre Stoffwechselprozesse in den Zellen von Haarbalg und Taldrüse: Unter anderem bremst es die Ausbildung und Reifung von Zellen in Keratinozyten, jenem Zelltyp, der bei Akne die Verhornung fördern kann. Zudem schaltet sich das Protein in einen zellulären Signalweg ein, der die Ausbildung von Mitessern bremst. Mitesser sind die bei Akne typischen Unebenheiten der Haut, die durch einen Überschuss von Talg, Keratin und Bakterien in den Hautdrüsen entstehen.

Auffällig war auch, dass GATA6 vermehrt produziert wird, wenn die Zellen mit Retinsäure behandelt werden. Retinoide, die synthetisch aus Vitamin A hergestellt werden können, sind etablierte Wirkstoffe gegen Akne, die etwa in Cremes auf die Haut aufgetragen werden: Sie binden an Rezeptoren im Zellkern der Hautzellen und verändern die Genexpression – ohne dass in allen Details bekannt war, welche Prozesse dadurch verändert werden. Neue Aknewirkstoffe könnten in Zukunft vielleicht direkt auf GATA6 zielen und so den Hautveränderungen entgegenwirken, hoffen die Forscher um Watt.

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