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Kinder: Streicheln lindert Schmerzen bei Babys

Wenn Neugeborene sanft berührt werden, sinkt offenbar ihr Schmerzempfinden. Und es gibt sogar ein optimales Streicheltempo!
Ein Mann hält ein Baby nah an seinem Körper.

Wenn Babys sanft gestreichelt werden, empfinden sie möglicherweise weniger Schmerzen. Das berichten Forscher um Deniz Gursul von der University of Oxford im Fachmagazin »Current Biology«. Die Wissenschaftler beobachteten die Reaktion von Neugeborenen, die zum Blutabnehmen kurz in den Fuß gepikst werden mussten. Außerdem maßen sie parallel die Hirnaktivität der Kleinen mittels Elektroenzephalografie (EEG).

Wie frühere Untersuchungen gezeigt hatten, erhöht sich die EEG-Aktivität bei Babys, wenn sie Schmerzen erleiden müssen. Salben oder Betäubungssprays können diese Reaktion dämpfen – doch auch Kinder, die direkt zuvor mit einer weichen Bürste am Bein gestreichelt werden, zeigen weniger starke EEG-Ausschläge, wie die jüngsten Versuche von Gursul und Kollegen nun offenbarten. Als besonders effektiv erwies sich dabei ein ganz langsames Streicheln mit einer Geschwindigkeit von rund drei Zentimetern pro Sekunde – eine Geschwindigkeit, die viele Eltern ohnehin intuitiv wählen, wenn sie ihre Kinder beruhigen wollen, sagt Studienautorin Rebeccah Slater, ebenfalls von der University of Oxford. Die Forscher vermuten, dass bei diesem Tempo spezielle sensorische Neurone in der Haut optimal gereizt werden, die dafür bekannt sind, Schmerzen zu lindern. Als Nächstes wollen Gursul und ihr Team erforschen, ob der Effekt auch bei Frühgeborenen auftritt, deren sensorisches Nervensystem sich noch entwickelt.

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