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Hormone: Stresshormon formt Finken-Gemüt

Zebrafink
Die durchschnittliche Menge von Stresshormonen im Gehirn macht Zebrafinken zu eher gelösten oder vergleichsweise aufgeregten Charakteren. Dabei haben grundsätzlich angespanntere Individuen aber möglicherweise Vorteile bei plötzlichem zusätzlichen Stress, berichten Forscher der Universität von Exeter: Sie reagieren in solchen Situationen mutiger und stecken unangenehme Überraschungen schneller weg als die dauerentspannten Kollegen.

Thais Martins und ihre Kollegen hatten Zebrafinken mit unterschiedlichen mittleren Gehalten von Kortikosteroiden im Gehirn gezüchtet. Vertreter der gestressten und entspannten Zuchtlinien unterzogen sie dann verschiedenen aufwühlenden Verhaltensexperimenten. So mussten die Finken etwa in einem unbekannten Käfig mit neuen Futterautomaten zurechtkommen, während die Experimentatoren die Tiere zusätzlich aufscheuchten.

Zur Überraschung der Wissenschaftler nahmen Finken mit hohen Gehalten des Stresshormons die aufregenden Situationen aber schneller an als ihre in sich ruhenden Verwandten. Dies erscheine zunächst kontraintuitiv, so Martins, immerhin aber würden Kortikosteroide in Stresssituationen ja ausgeschüttet, um eine schnelle Reaktion auf lebensbedrohliche Ereignisse hervorzurufen. Es sei auf den zweiten Blick also nicht verwunderlich, das diese Vögel ihre Umgebung eifriger und mutiger erforschen. (jo)

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