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Anorganische Chemie: Struktur des Hydroperoxy-Radikals aufgeklärt

Die chemische Formel H2O kennt jeder – HO2 ist dagegen ein seltener Exot, der nur kurzfristig bei Verbrennungen und Prozessen in der Atmosphäre auftritt. Um diese Abläufe im Detail zu verstehen, ist es wichtig, die räumliche Struktur dieses so genannten Hydroperoxidradikal-Moleküls zu kennen. Japanische Wissenschaftler haben nun mit Hilfe von Messdaten ein Modell aufgestellt.

Das Team um Yasuki Endo von der University of Tokyo hat dafür überschallschnelle Strahlen eines Komplexes von Wasser und dem Radikal mit Mikrowellen beschossen und über das zugehörige Spektrum die Rotationen des H2O-HO2-Verbundes ermittelt. Mit mathematischen Methoden ließ sich daraus eine dreidimensionale Struktur ableiten. Danach bilden die drei Atome des Radikals sowie das Sauerstoffatom und ein Wasserstoffatom des Wassermoleküls einen Fünferring. Das zweite Wasserstoffatom des Wassers ragt aus der Ringebene hinaus.

Aus den Daten lassen sich weiterhin Frequenzen extrahieren, bei denen der Wasser-Radikal-Komplex auch über Fernmessungen nachweisbar sein sollte. Somit wäre eine Grundlage gelegt, um die Rolle des seltsamen Moleküls bei tatsächlichen Vorgängen in der Atmosphäre zu erforschen.

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