Direkt zum Inhalt

News: Sturmwellen fördern Meereisrückgang

Sturmwellen brechen Meereisflächen auf und lassen so die Eisbedeckung zurückgehen. Dieser bisher vernachlässigte Faktor könnte widersprüchliche Daten aus Modellen und Beobachtungen erklären.
Zerbrochenes Meereis

Seit Jahren weckt der Rückgang des Meereises Besorgnis, zumal aktuelle Beobachtungsdaten sich nicht mit Ergebnissen von Klimamodellen in Einklang bringen ließen. Ergebnisse aus der Antarktis zeigen, dass womöglich die Zerstörung der Eisflächen durch starke Sturmwellen zu wenig berücksichtigt wurde.

Alison Kohout vom National Institute of Water and Atmospheric Research in Christchurch und ihre Kollegen hatten in der Antarktis Wellenhöhen erfasst und unter anderem festgestellt, dass von Stürmen ausgelöste Wellen ausreichend Energie mitbringen, Meereis selbst hunderte Kilometer von der Eiskante entfernt aufzubrechen. Das übertrifft den bislang in Modellen angenommenen Zerfall der Eisflächen bei Weitem.

Messboje | Mittels ausgesetzter Messbojen erfassten die Forscher die Wellenhöhen.

Die Wissenschaftler ermittelten zudem einen Zusammenhang zwischen der modellierten Wellenhöhe in den letzten Jahren in der Antarktis und der jeweiligen Meereisausdehnung: Vorstoß und Rückgang korrelierten mit entsprechenden Zu- und Abnahmen bei den mittleren Wellenhöhen. Sie konnten damit auch beobachtete räumliche Unterschiede im Rossmeer und der Amundsen-Bellingshausen-See nachzeichnen. Da Klimamodelle bisher daran scheitern, die Veränderungen der Meereisbedeckung in den letzten Jahren in beiden Polarregionen detailgenau wiederzugeben, sollte man den Faktor Sturmwellen in die Modelle aufnehmen, erklären die Forscher.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.