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Antarktis: A-68 fand sein Ende auf dem Friedhof der Eisberge

Der mehr als saarlandgroße Eisberg A-68 driftete für Pinguine bedrohlich nahe an die Insel Südgeorgien. Doch es scheint, als sei er in unproblematische Bruchstücke zerfallen.
Eis bei 90 Grad

Ende 2020 bewegte sich der riesige Eisberg A-68 scheinbar unaufhaltsam auf die südatlantische Insel Südgeorgien zu. Das damals 4200 Quadratkilometer große Teil wies eine größere Fläche als das Eiland auf und weckte bei Biologen Befürchtungen, dass der Eisberg Pinguinen und Seelöwen den Zugang zu wichtigen Nahrungsgründen erschweren könnte. Inzwischen ist A-68 jedoch in zahlreiche Bruchstücke zerfallen und treibt wohl größtenteils an Südgeorgien vorbei, wie Satellitenbilder zeigen.

Etwa 30 Kilometer vor der Küste geriet A-68 in starke Strömungen, die um die Insel führen. Sie zerteilten den Eisberg zuerst in zwei Teile und zerlegten diese Bruchstücke dann weiter. Das größte davon, A-68a genannt, umfasste kurz vor dem Jahreswechsel immer noch rund 2500 Quadratkilometer, doch brachen davon weitere Fragmente mit den Namen A-68d, A-68e und A-68f ab.

Die beiden größten Einzelschollen A-68a und A-68e schwimmen gegenwärtig in südöstliche Richtung. Die beobachtenden Wissenschaftler um Geraint Tarling vom British Antarctic Survey (BAS) gehen allerdings davon aus, dass die Strömungen sie bald wieder auf einen nordöstlichen Kurs bringen werden. Dann könnten A-68a und A-68e vor der Ostküste Südgeorgiens auf Grund laufen. Zahlreiche weitere Risse durchziehen jedoch die großen Eisberge, so dass sie wahrscheinlich bald weiter zerfallen werden.

Wäre A-68 komplett auf dem Schelf vor Südgeorgiens Küste gestrandet, hätte dies für die zahlreichen Pinguine und Seelöwen problematisch enden können: Sie ziehen momentan im Südsommer ihren Nachwuchs groß und suchen im Meer um die Insel nach Futter. A-68 hätte einen Teil der Nahrungsgründe blockiert und die Tiere zum Ausweichen gezwungen. Bei früheren – kleineren – Ereignissen verhungerten zahlreiche junge Pinguine, weil ihre Eltern nicht ausreichend Beute in der erforderlichen Zeit heranschaffen konnten.

Ursprünglich nahm der Eisberg zwölf Prozent des gesamten Larsen-C-Eisschelfs an der Küste der Antarktischen Halbinsel ein. Er brach 2017 von Larsen-C ab und trieb seitdem durch den Südatlantik. Eine Expedition des BAS soll die ökologischen und hydrogeologischen Folgen seiner Reise um Südgeorgien untersuchen.

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