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Sumatra-Nashorn: Es ist ein Mädchen!

Sumatra-Nashörner gehören zu den seltensten Säugetieren der Erde. Ein Neugeborenes weckt nun Hoffnungen, die Art zu erhalten - und entzückt die Öffentlichkeit.
Sumatra-Nashorn: Mutter mit Kalb

Vielleicht leben noch 100 Sumatra-Nashörner (Dicerorhinus sumatrensis) weltweit: Das kleinste und urtümlichste aller Nashörner gehört daher zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Säugetieren der Art. Die International Rhino Foundation (IRF) meldete nun jedoch die erfolgreiche Geburt eines weiblichen Kalbs im Way-Kambas-Nationalpark auf Sumatra, wo ein Zuchtprogramm gestartet wurde. Das noch namenlose Mädchen ist die Tochter von Ratu, die bereits 2012 erfolgreich ein Männchen namens Andatu geboren hatte – die beiden einzigen Erfolge bislang in indonesischen Einrichtungen während der letzten 128 Jahre. Das Neugeborene wiegt rund 20 Kilogramm und wirkt gesund und munter. "Wir sind überglücklich und vorsichtig optimistisch, dass das Kalb weiter gedeihen wird", so Susie Ellis vom IRF. "Sie ist absolut entzückend und seit dem Moment, da sie lebendig und offensichtlich gesund auf die Welt kam, können wir nicht aufhören zu lächeln." Vater des Jungtiers ist Andalas, der 2001 im Zoo von Cincinnati geboren wurde, wo lange die einzigen Sumatra-Nashörner der Welt erfolgreich gezüchtet wurden.

Ist sie nicht entzückend? | Das kleine Sumatra-Nashorn gehört zu dem nur halben Dutzend, das bislang erfolgreich in Gefangenschaft gezüchtet werden konnte.

Die Art war früher weit auf Sumatra und Borneo sowie dem südostasiatischen Festland verbreitet. Doch die Abholzung der Regenwälder und ausufernde Wilderei hat die Nashörner in weiten Teilen ihrer einstigen Heimat ausgerottet. Heute überleben nur noch wenige Exemplare im Leuser-Ökosystem sowie im Bukit-Barisan-Selatan- und eben im Way-Kambas-Nationalpark auf Sumatra. In Malaysia, wo vor wenigen Jahren noch Tiere lebten, sind sie inzwischen wohl ausgestorben, auf Borneo existieren womöglich noch wenige Individuen. Vor wenigen Wochen gelang es dem WWF, ein Tier in Kalimantan einzufangen, doch starb es wenige Wochen später an einer Wundinfektion – das Nashorn hatte sich an einer von Wilderern ausgelegten Schlinge verletzt. Eine private Initiative versucht zudem, den letzten Ort auf der Erde zu schützen, wo noch Nashörner, Asiatische Elefanten, Sumatra-Tiger und Orang-Utans gemeinsam vorkommen. Das Gebiet grenzt an den Gunung-Leuser-Nationalpark und gilt als essenziell für das Überleben der Dickhäuter.

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