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Intelligenz: Superhirne evolvierten in vier Sprüngen

An vier Punkten der Evolution stieg die Dichte der Nervenzellen deutlich an. Das geschah in Säugetieren und Vögeln unabhängig voneinander - aber womöglich aus dem gleichen Grund.
Ein Scharlachroter Ara guckt skeptisch.

Die Dichte der Nervenzellen im Gehirn von Landwirbeltieren stieg viermal sprunghaft an. Zwei dieser Sprünge führten zum Gehirn von Primaten; unabhängig davon entstand das ebenfalls sehr leistungsfähige Gehirn der Landvögel in zwei solchen Schüben. Das berichtet eine Arbeitsgruppe um Kristina Kverková von der Karls-Universität in Prag auf Basis einer Analyse der Neuronenzahl in 251 Wirbeltierarten. Wie das Team in der Fachzeitschrift »PNAS« berichtet, führten die beiden ersten Sprünge dazu, dass Säugetiere einerseits und Vögel andererseits rund 20-mal so viele Nervenzellen im Gehirn haben wie gleich große Reptilien. Später folgte in Teilen beider Gruppen je ein weiterer, aber kleinerer Anstieg zu noch dichter mit Nervenzellen bestückten Gehirnen. Die höchste Neuronendichte unter allen untersuchten Gruppen haben laut der Analyse Papageien und Singvögel.

Als Hintergrund der ersten großen Entwicklungssprünge bei den Gehirnen von Vögeln und Säugetieren vermuten die Fachleute die Fähigkeit beider Gruppen, eine hohe Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Nervenzellen verbrauchen sehr viel Energie, deswegen sind große Gehirne im Vergleich zum restlichen Körper energetisch sehr teuer. In einem Tier, das ohnehin einen enorm hohen Energieumsatz durch seine konstante Körpertemperatur hat, fielen die zusätzlichen Kosten durch mehr Gehirnzellen weniger ins Gewicht, argumentiert die Arbeitsgruppe. Und damit seien die Chancen auch höher, dass das effektivere Gehirn seine Kosten wieder hereinspielt. Dafür spreche, dass der Nacktmull, der eine niedrige Stoffwechselrate hat und seine Körpertemperatur nur teilweise reguliert, auch eine eher reptilienähnliche Neuronendichte im Kleinhirn hat.

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