Nachthimmel: Der zweitgrößte Vollmond des Jahres

In der Nacht zum Freitag ist über Deutschland der zweitgrößte Vollmond des Jahres zu sehen – sofern das Wetter mitspielt. Umgangssprachlich wird das Phänomen auch als »Supermond« bezeichnet. Der Mond erscheint dann auffällig groß, weil er sich in Erdnähe befindet. Die nächste Vollmondphase tritt am frühen Freitagmorgen um 00:15 Uhr ein; zu dieser Zeit hat der Mond den erdnächsten Punkt seiner Bahn aber schon durchlaufen: Bereits rund zwölf Stunden zuvor, am Donnerstag, dem 4. Dezember um 12:00 Uhr, stand er unserem Planeten am nächsten, in einer Distanz von rund 357 000 Kilometern. Noch näher kam unser kosmischer Nachbar der Erde am 5. November 2025, als er eine minimale Distanz von rund 356 400 Kilometern erreichte. Seine mittlere Entfernung beträgt mehr als 381 000 Kilometer.
Was bedeutet es, wenn der Mond der Erde besonders nahe kommt?
Das immer wiederkehrende Schauspiel eines nahen Vollmonds ist durch die nicht kreisrunde Umlaufbahn um unseren Heimatplaneten bedingt. Wenn der Mond der Erde besonders nahe kommt, erscheint er uns rund 14 Prozent größer und 30 Prozent heller als an seiner erdfernsten Position.
Spezielle Konsequenzen hat das aber nicht. Zwar stellte der Astrologe Richard Nolle, der den Begriff »Supermond« 1979 prägte, die These auf, ein besonders erdnaher Voll- wie Neumond ginge häufiger mit Naturkatastrophen wie schweren Erdbeben oder Vulkanausbrüchen einher. Wissenschaftliche Belege fanden sich für diese Annahme allerdings nicht. Auch der Einfluss auf die Gezeiten ist gering. So fallen bei Voll- und Neumond Springfluten zwar stärker aus, da sich die Gezeitenkräfte addieren, wenn Erde, Mond und Sonne in einer geraden Linie stehen. Der Abstand zwischen Mond und Erde macht dabei jedoch nur einen sehr geringfügigen Unterschied aus.
Was können wir mit bloßem Auge erkennen?
Tatsächlich lassen sich selbst die Größen- und Helligkeitsunterschiede des Vollmonds mit bloßem Auge nicht wahrnehmen, auch, weil die Größe des Mondes von Nacht zu Nacht kontinuierlich um wenige Prozent zu- beziehungsweise im Anschluss auch wieder abnimmt. Wie hell uns der Mond erscheint, hängt außerdem stark von den Wetterbedingungen und der Wolkendecke ab. Ein erdnaher Vollmond erscheint uns darum vor allem dann eindrucksvoll, wenn er tief über dem Horizont steht und dadurch optisch ohnehin größer wirkt. In der Astronomie hat er keine besondere Bedeutung. Schauen Sie sich trotzdem den Mond genauer an. Ein ruhig gehaltenes Fernglas lässt auf seiner Oberfläche helle und dunkle Gebiete und sogar einige der größten Krater erkennen.
(dpa/dam/mjn)
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