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Nachthimmel: Größter Vollmond des Jahres am späten Abend zu sehen

In der Nacht zu Donnerstag kommt der Mond der Erde besonders nahe. Der Vollmond erscheint uns deshalb hell und groß. Tatsächlich können wir den Unterschied aber kaum wahrnehmen.
Ein Vollmond leuchtet hell am Nachthimmel, umgeben von dünnen, dunklen Wolken, die ihm einen mystischen Rahmen verleihen. Die Oberfläche des Mondes zeigt deutliche Krater und Strukturen, die typisch für seine Erscheinung sind. Der Kontrast zwischen dem hellen Mond und dem dunklen Himmel betont die Details der Mondoberfläche.
Nicht nur bei »Supermond« ein spektakulärer Anblick: der Vollmond.

In der Nacht zum Donnerstag ist über Deutschland der größte Vollmond des Jahres zu sehen – sofern das Wetter mitspielt. Umgangssprachlich wird das Phänomen auch als »Supermond« bezeichnet. Der Mond erscheint dann auffällig groß, weil er am Mittwoch, dem 5. November, um 23:16 Uhr nur rund 356 400 Kilometer von der Erde entfernt sein wird, wie Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) mit Sitz im hessischen Bensheim der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte. Zu anderen Zeiten sei der Mond mehr als 400 000 Kilometer von der Erde entfernt.

Der in vielen Medien ebenfalls kursierende Name »Bibermond« sei aus Amerika herübergeschwappt und in Deutschland ursprünglich unter dem Namen »Nebelmond« bekannt. Die Wörter beschreiben laut Liefke jedoch nicht den erdnahen Vollmond, sondern lediglich den November-Vollmond. In der Astronomie werden solche Namen demnach nicht verwendet. Das gilt auch für den Begriff »Supermond«, der seinen Ursprung in der Astrologie hat.

Was bedeutet es, wenn der Mond der Erde besonders nahe kommt?

Das immer wiederkehrende Schauspiel eines nahen Vollmonds, der teils leicht rötlich schimmert, ist durch die nicht kreisrunde Umlaufbahn um unseren Heimatplaneten bedingt. Wenn der Mond der Erde besonders nahe kommt, erscheint er uns rund 14 Prozent größer und 30 Prozent heller als an seiner erdfernsten Position

Spezielle Konsequenzen hat das aber nicht. Zwar stellte der Astrologe Richard Nolle, der den Begriff »Supermond« 1979 prägte, die These auf, ein besonders erdnaher Voll- wie Neumond ginge häufiger mit Naturkatastrophen wie schweren Erdbeben oder Vulkanausbrüchen einher. Wissenschaftliche Belege fanden sich für diese Annahme allerdings nicht. Auch der Einfluss auf die Gezeiten ist gering. So fallen bei Voll- und Neumond Springfluten zwar stärker aus, da sich die Gezeitenkräfte addieren, wenn Erde, Mond und Sonne in einer geraden Linie stehen. Der Abstand zwischen Mond und Erde macht dabei aber nur einen sehr geringfügigen Unterschied aus. Liefke von der VdS unterstreicht zudem, dass bei Voll- und Neumond die Flut verstärkt ist, im Zweifel jedoch das aktuelle stürmische Herbstwetter stärkere Auswirkungen hat als der Mond.

Tatsächlich lassen sich selbst die Größen- und Helligkeitsunterschiede des Vollmonds mit bloßem Auge nicht wahrnehmen, auch, weil die Größe des Mondes von Nacht zu Nacht kontinuierlich um wenige Prozent zu- beziehungsweise im Anschluss auch wieder abnimmt. Wie hell uns der Mond erscheint, hängt außerdem stark von den Wetterbedingungen und der Wolkendecke ab. Ein erdnaher Vollmond erscheint uns darum vor allem dann eindrucksvoll, wenn er tief über dem Horizont steht und dadurch optisch ohnehin größer wirkt. In der Astronomie hat er keine besondere Bedeutung.

Lässt das Wetter freie Sicht zu?

Gute Chancen, den Vollmond zu sehen, hat man laut den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Abend vor allem im Süden, gerade in höheren Lagen oder auch im Alpenvorland. »Am Mittwochabend ist es ganz im Norden und Nordwesten recht wolkig, sonst überwiegend gering bewölkt bis klar«, erklärt Sabine Krüger vom DWD.

Allerdings gebe es noch ein paar Regionen, in denen sich Nebel oder Hochnebel am Abend recht schnell verdichten und ausbreiten können. »Das dürfte insbesondere die Flussniederungen beziehungsweise allgemein die Nähe von Gewässern im Süden des Landes betreffen, wie das Rheintal und die Donauniederungen und deren Zuflüsse oder auch die Bodenseeregion«, so Krüger. (dpa/dam)

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