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News: Supraleiter könnten Beitrag zu europäischem Klimaziel liefern

Physiker der finnischen Tampere University of Technology haben berechnet, dass die Europäische Union ihre Kohlendioxidemission um bis zu 53 Millionen Tonnen reduzieren kann, wenn in Kraftwerken Hochtemperatur-Supraleiter anstelle von normal leitenden Materialien eingesetzt werden. Die EU hat sich im Rahmen des Kyoto-Vertrag verpflichtet, den Ausstoß an Treibhausgasen bis zum Jahr 2012 um acht Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Mit Supraleitern ließe sich also knapp zwei Drittel des Ziels erreichen. Allerdings bräuchte die Umstellung laut Teemu Hartikainen und seinen Kollegen einige Zeit. Ein Modell der Marktdurchdringung deutet an, dass es 20 Jahre dauern würde, bis gerade die Hälft der möglichen Reduzierung erreicht wäre.

Hochtemperatur-Supraleiter leiten selbst bei vergleichsweise hohen Temperaturen jenseits des Siedepunkts von Stickstoff verlustfrei den elektrischen Strom. In Generatoren und Transformatoren, bei denen ein Teil der stromführenden Elemente durch Supraleiter ersetzt wird, geht entsprechend weniger Energie in Form von Wärme verloren; der Wirkungsgrad ist somit höher. Die Physiker um Hartikainen haben anhand von Daten finnischer Stromversorger das Einspar-Potenzial durch Hochtemperatur-Supraleitern zunächst für Finnland abgeschätzt und dann für die EU hochgerechnet.

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  • Quellen
Superconductor Science and Technology 16: 963–969 (2003)

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