Zellbiologie: Synapsen bringen HIV schnell von Zelle zu Zelle

© Benjamin Chen (Ausschnitt)
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HIV: Per virologischer Synapsen von Zelle zu Zelle | Die Aufnahme zeigt eine HIV-infizierte Zelle, die virologische Synapsen zu drei Zielzellen ausgebildet hat. Hellgrün leuchten knospenförmige Strukturen, in denen massenhaft fluoreszierende HI-Virenproteine zusammengepackt sind. Sie werden über die Synapsen zum Beispiel in T-Zellen transferiert und infizieren diese dann.
Schon seit Längerem ist bekannt, dass HIV leicht über solche stabilen Kontaktstellen etwa von dendritischen Zellen auf T-Zellen springen. Vor dem Transfer wird dabei die normale Zellmaschinerie für die synapsenähnliche Verbindung zweckentfremdet. Dabei werden massiv Zellgerüst- und Bewegungsproteine, Rezeptoren und in den Lipiddoppelmembranen integrierte Arbeitsplattformen von Ausgangs- und Zielzelle verschoben und reorganisiert.
© Benjamin Chen (Ausschnitt)
Virenknospen in der Kontaktstelle | In der Aufnahme aus dem Transmissionselektronenmikroskop sind die virenhaltigen Knospen zu erkennen, die sich an der virologischen Synapse ansammeln.
Vielleicht könnten in Zukunft Wirkstoffe gegen die an der Endozytose beteiligten Proteine bei HIV Zell-Zellinfektionen blockieren, hofft das Team. Dies dürfte gerade im Lymphgewebe wichtig sein, wo wegen der hohen Dichte von infizierten Zellen und ihrer Beweglichkeit die synapsenvermittelte Verbreitung des Virus eine besonders große Rolle spielt. (jo)
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