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Tausende Tote: Cholera auf Vormarsch – Konflikte schüren Ausbreitung

Mehr als 4000 Todesfälle durch Cholera wurden laut WHO in diesem Jahr bereits registriert. Die Krankheit sei leicht behandelbar, ihre Ausbreitung ein Versagen der Weltgemeinschaft.
Darstellung von stäbchenförmigen Bakterien mit Geißeln, die in einer dreidimensionalen Ansicht gezeigt werden. Die Bakterien sind in verschiedenen Ausrichtungen und Größen dargestellt, um ihre Struktur und Beweglichkeit zu verdeutlichen. Der Hintergrund ist dunkel, um den Kontrast zu den helleren Bakterien zu erhöhen.

Dieser Inhalt wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von Spektrum.de nicht redaktionell bearbeitet.

Die Cholera breitet sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerade in Konfliktregionen weiter aus. In diesem Jahr seien bisher 390 000 Fälle mit 4300 tödlichen Verläufen in 31 Ländern registriert worden, berichtet Kathryn Alberti, Choleraexpertin der WHO. Diese Zahlen signalisierten ein großes Versagen der internationalen Gemeinschaft. »Cholera kann man verhindern und sie ist leicht behandelbar«, so Alberti weiter.

Vor allem im Sudan, dem Südsudan, Tschad, der Demokratischen Republik Kongo und im Jemen sei die Lage sehr besorgniserregend. »In all diesen Ländern schüren Konflikte die Cholera weiter an«, sagt Alberti. In Flüchtlingslagern hätten Menschen oft nur drei Liter Wasser am Tag – zum Trinken, Waschen und Kochen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist der Schlüssel bei der Bekämpfung der lebensbedrohlichen Durchfallerkrankung. 

WHO: Regenzeit dürfte Probleme verschlimmern

Jetzt habe in diesen Regionen Afrikas die Regensaison begonnen, was die Situation weiter verschlimmern werde, so die WHO. Die Produktion von Impfstoffen laufe auf Hochtouren und dürfte bis zum Jahresende eine Rekordmenge erreichen. »Aber die Rekordproduktion wird von einer Rekordnachfrage übertroffen«, erklärt Alberti. Allein der Sudan habe in diesem Jahr bisher ein Drittel der Impfstoffe erhalten. 

Die Staaten der Welt müssten mehr Geld zur Verfügung stellen, um eine wirksame Hilfe organisieren zu können, heißt es. Der Generaldirektor der afrikanischen Gesundheitsbehörde Africa (CDC) Jean Kaseya kritisierte unlängst die Unterversorgung mit Choleraimpfstoffen. Auf dem Kontinent würden jährlich 54 Millionen Impfdosen benötigt, doch nur die Hälfte sei zu bekommen.

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