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Prä-kolumbische Kulturen: Teotihuacaner opferten Fremde

Menschen, die in der Mondpyramide von Mexikos ältester Stadt geopfert wurden, stammten nicht von dort. Das belegen DNA-Analysen der freigelegten Skelette.

Die über fünfzig, zum Teil enthaupteten Opfer, gehörten zu den Maya sowie zu atlantischen und pazifischen Küstenvölkern, nicht aber zu den Bewohnern Teotihuacans. Rubén Cabrera Castro – Archäologe vom mexikanischen Instituto Nacional de Antropología e Historia und verantwortlich für die Ausgrabungen der Mondpyramide – vermutet, dass möglicherweise eigens zu diesem Zweck gefangen genommene Menschen durch ihre Hinrichtungen zwischen 50 und 500 n. Chr. neue Bauabschnitte der Pyramide weihen sollten. Ebenfalls gefundene Knochen von symbolträchtigen Tieren wie Puma, Adler, Wolf und Schlange sowie hochwertige Kultgegenstände unterstützen diese Vermutung.

Die Mondpyramide bildet mit der Sonnenpyramide und der Pyramide der Gefiederten Schlange, die von einer 160 000 Quadratmeter großen Zitadelle umgeben ist, die Gruppe der drei dominierenden Bauwerke Teotihuacans. Sie alle liegen an der Straße der Toten, die die zentrale Achse der ältesten Großstadt Mittelamerikas bildet. Zu ihrer Blütezeit um das Jahr 500 beherbergte sie etwa 200 000 Einwohner.

Über das dort lebende Volk, ihre Sprache und Bräuche, ist wenig bekannt. Selbst der Name Teotihuacan – zu deutsch «Der Ort, an dem Götter gemacht werden« – ist eine Bezeichnung der Azteken, die wie andere mittelamerikanische Völker dieses Zentrum der längst vergangenen Hochkultur verehrten. Den Einfluss der Stadt belegen auch Ausgrabungen in Guatemala und Honduras, wo in Mayaruinen Gegenstände aus Teotihuacan gefunden wurden. (jpb)

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