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Vulkane: Tiefe der Magmakammer bestimmte Eruptionsstärke beim Mount St. Helens

Mount St. Helens
Anhand der Konzentrationen von Wasser, Lithium und dem kurzlebigen radioaktiven Blei-Isotop 210Pb in Lava-Ablagerungen stellten Forscher fest, dass der erste, heftige Ausbruch des Mount St. Helens im Jahr 1980 vor allem aus einer tiefen Magmakammer gespeist wurde, während das Material der folgenden leichteren Eruptionen aus einem der Oberfläche näheren Reservoir stammte. Damit bestand ein enger Zusammenhang zwischen Herkunftstiefe des Magmas und Explosionsstärke. Außerdem sei aus der tieferen Kammer nur wenige Wochen vor dem Ausbruch ständig Gas in die darüber liegende Kammer geströmt. Mit Hilfe solcher Spurengase ließe sich daher die Gefahr eines nahenden Ausbruchs womöglich besser abschätzen, meinen die Wissenschaftler um Kim Berlo von der Universität Bristol.

18. Mai 1980 | Am 18. Mai 1980 brach der Mount St. Helens mit einer heftigen Explosion aus, nachdem durch ein Erdbeben eine Flanke des Vulkans abrutschte. Danach verhielt er sich jahrelang still, bis er Ende September dieses Jahres wieder aktiv wurde.
Der Mount St. Helens wurde am 18. Mai 1980 von einem Erdbeben der Stärke 5 erschüttert. Ein dadurch ausgelöster gigantischer Erdrutsch riss eine Flanke des Vulkans auf. Die anschließende Explosion sprengte 400 Meter des Gipfels weg, und ein Ascheregen bedeckte 56 000 Quadratkilometer. Die Eruption der Stärke 5 auf der achtstufigen Skala der Explosionsstärke zerstörte mehr als 200 Häuser und forderte 57 Menschenleben.

12. Oktober 2004 | Seit Ende September sorgen regelmäßige Erdstöße und Aschewolken für die Befürchtung, der Mount St. Helens könnte erneut ausbrechen. Die Aufnahme vom 12. Oktober 2004 zeigt den Lavadom im Krater des Vulkans, der durch neues Material aus dem Untergrund um hundert Meter angehoben wurde.
In den folgenden Jahren verhielt sich der Vulkan ruhig, baute aber in seinem neuen Krater nach und nach einen Lavadom auf. Seit Ende September allerdings sorgt er mit Aschewolken und Erdstößen im Minutentakt wieder für Unruhe. In den letzten Tagen hatte Nachschub aus der Tiefe den Lavadom um hundert Meter gehoben sowie einen neuen Dom daneben aufgeschüttet. Nach ersten Befürchtungen eines nahenden kräftigen Ausbruchs gehen Wissenschaftler inzwischen davon aus, dass das Risiko einer Eruption mit Stärke 4 oder mehr nur noch zehn Prozent beträgt.

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