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Physiologie: Tieftauchrekord für Säugetiere

Cuvier-Schnabelwal
Cuvier- (Ziphius cavirostris) und Blainville-Schnabelwale (Mesoplodon densirostris) halten die neuen Tieftauchrekorde für Wirbeltiere außerhalb der Klasse der Fische. Das entdeckten Biologen um Peter Tyack von der Woods Hole Oceanographic Institution durch Messsonden, die sie an den Tieren befestigten.

Blainville-Schnabelwale | Jetzt ist es raus: Blainville-Schnabelwale gehören zu den am tiefsten tauchenden Wirbeltieren (außerhalb der Klasse der Fische).
Demnach tauchten nach Beute jagende Cuvier-Schnabelwale, die vor der ligurischen Küste beobachtet wurden, bis auf 1900 Meter hinab und verbrachten teilweise bis zu 85 Minuten unter Wasser, ohne zwischenzeitlich Luft zu holen. Vor den Azoren untersuchte Blainville-Schnabelwale gelangten immerhin bis auf 1250 Meter hinab und brauchten maximal 57 Minuten nicht zu atmen. Damit bleiben sie länger und in größeren Tiefen unter Wasser als die bislang besser untersuchten Pottwale, die auch bis auf 1200 Meter hinabschwimmen und dort unten eine dreiviertel Stunde verbringen können.

Womöglich machen diese Tieftauchgänge die Tiere auch besonders empfindlich gegen die extreme Lautstärke, die bei militärischen Übungen durch neue Geräte zur Erzeugung von Sonarwellen erzeugt werden. Um diesem Lärm zu entgehen, könnten die Wale schnell aus der Tiefsee aufsteigen, wodurch es bei ihnen zu tödlichen Symptomen der so genannten Taucherkrankheit kommt. Dabei bilden sich in Blut und Gewebe der Betroffenen Gasblasen, die schwere Gesundheitsschäden und Tod auslösen können. Mehrfach kam es nach Manövern von Marine-Einheiten zu Massenstrandungen von Schnabelwalen, die Zeichen derartiger Verletzungen aufwiesen.

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