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Sonnensystem: Titan speichert das Magnetfeld von Saturn

Der Saturnmond Titan im sichtbaren Licht
Bis zu mehrere Stunden, nachdem der Mond Titan aus Saturns Magnetfeld heraustritt, wird er noch stark davon beeinflusst. Die vorübergehende Magnetisierung der Atmosphäre könnte verhindern, dass sie erhebliche Mengen an Gas verliert.

Am 13. Juni 2007 beobachtete die Raumsonde Cassini den Mond bei ihrem 32. Vorbeiflug erstmals, als er sich gerade außerhalb Saturns Magnetosphäre befand. Cesar Bertucci vom Imperial College London und Kollegen zeigten anhand der Daten, dass das Feld in Titans Ionosphäre für zwanzig Minuten bis zu drei Stunden "eingefroren" wurde.

Da der größte Saturnmond selbst vermutlich kein Magnetfeld besitzt, ist die ihn umgebende Gashülle nicht vor Sonnenwind geschützt, der Teile davon mit ins All ziehen kann. 95 Prozent der Zeit verbringt Titan allerdings in der schützenden Magnetosphäre des Saturns. Wie viel Gas von ihm allmählich in den Weltraum entweicht, wissen die Forscher bisher nicht genau. Auch ob er tatsächlich kein intrinsisches Magnetfeld besitzt, ist durch die starke Einflussnahme des Saturnmagnetfelds schwer zu erkennen.

Eine Gelegenheit, das herauszufinden, böte sich vielleicht im August 2009, da die induzierten magnetischen Felder in Titans Atmosphäre dann in die entgegengesetzte Richtung zeigen. Indem die Wissenschaftler dann die neuen mit älteren Daten abgleichen, könnten sie womöglich die Stärke des intrinsischen Magnetfelds bestimmen. Dies würde ihnen auch mehr über das Innere des Saturnmonds verraten. (mp)

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