Direkt zum Inhalt

Sonnensystem: Titans Quelle für Methan ist gut versteckt

Blick durch Titan's Dunstschleier
Der Saturnmond Titan ist von einer dicken Stickstoff-Atmosphäre bedeckt, in die sich in Bodennähe bis zu fünf Prozent Methan mischt. Durch chemischen Zerfall wäre diese Kohlenwasserstoff-Verbindung jedoch bereits innerhalb einiger Millionen Jahre verschwunden, wenn nicht ständig neues Methan hinzukäme. Früher nahm man an, die Quelle dafür wären riesige Meere mit hohen Anteilen organischer Moleküle, doch die Daten der Sonde Cassini und der Landeeinheit Huygens haben gezeigt, dass es keine größeren Ansammlungen flüssiger Kohlenwasserstoffe an der Oberfläche von Titan gibt. Damit gehört der Ursprung des Gases zu den ungeklärten neuen Rätseln des Mondes.

Ein internationales Forscherteam um Gabriel Tobie von der Universität Nantes in Frankreich glaubt nun, eine Lösung gefunden zu haben. Die Wissenschaftler nehmen an, dass große Vorräte von Methan in eisähnlicher Form als Hydrate gespeichert sind, die von einer Wassereis-Schicht umgeben sind. Das Ganze bedeckt einen Ozean von flüssigem Eis mit hohem Ammoniakgehalt. Der Kern des Mondes besteht hingegen aus festem Gestein. Gelegentliche Ausbrüche von Kryovulkanen erwärmen Teile des Eispanzers so weit, dass das darin enthaltene Methan in die Atmosphäre entweicht oder als flüssiger Strom auf der Oberfläche entlangfließt.

Nach Ansicht der Wissenschaftler kann alleine ihr Modell die Verhältnisse auf Titan erklären. Gewissheit werden allerdings erst neue Daten bringen, die eindeutige Anzeichen für den Wasserozean unter der Eisschicht und die vulkanischen Aktivitäten zeigen müssten.
  • Quellen

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.