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Meeressäuger: Töteten Isländer bedrohten Blauwal?

Blauwale sind immer noch weltweit bedroht. Dennoch wurde ein Tier vor Island erlegt. Naturschützer sind erzürnt.
Blauwal - größer ist heute keiner

Wie viele Blauwale weltweit in den Ozeanen leben, ist nicht bekannt: Es ist jedenfalls nur ein Bruchteil der Zahl, die vor Beginn des industriellen Walfangs in den Meeren schwamm. Die bis zu 190 Tonnen schweren Riesen waren begehrte Beute. Seit 1972 sind die Tiere deshalb international streng geschützt. Doch nun wurde offensichtlich ein erlegter Blauwal in Island von Walfängern angelandet – was internationalen Protest von Naturschützern und Meeresbiologen ausgelöst hat.

Bilder in sozialen Netzwerken zeigen einen am 7. Juli an Land gebrachten Großwal, der vom Walfangunternehmen Hvalur hf zur Verarbeitung vorbereitet wird. Kristján Loftsson, der Eigentümer der Firma, betonte gegenüber der BBC, dass es sich sicher um einen Hybriden zwischen Finn- und Blauwale handele. Doch viele Wissenschaftler sind anderer Meinung. Phillip Clapham vom US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Alaska Fisheries Science Centre etwa entgegnete gegenüber der NGO Sea Shepherd, dass er keine Anzeichen für Hybride erkennen können. Stattdessen spreche alles für einen Blauwal.

— Chris Packham (@ChrisGPackham) 13. Juli 2018

Es wäre der erste seit 1978 absichtlich erlegte Blauwal – zumindest der erste Fall, der bekannt wurde. Selbst Japan verzichtet auf die Jagd nach den Giganten, obwohl das Land unter Vorgabe wissenschaftlicher Forschungsarbeiten jedes Jahr mehrere hundert Wale fängt. Island erkennt allerdings das Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs nicht an und betreiben kommerziellen Walfang. Das Land erlaubt daher die Jagd auf Finnwale, deren Fleisch meist nach Japan exportiert wird. Laut BBC soll nun ein DNA-Test klären, ob es sich um einen Blauwal oder einen Hybriden gehandelt hat.

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