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Beobachtungstipp: Transneptunobjekt (50000) Quaoar bedeckt Fixstern

(50000) Quaoar (künstlerische Darstellung)
Wie uns die Nürnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft, www.naa.net, in ihrem Newsletter mitteilte, wird sich das Transneptunobjekt (50000) Quaoar am Morgen des 2. Februar 2011 vor den 13,3 mag hellen Stern 3UCAC 26029329 schieben und ihn für mehrere Sekunden ausblenden. Von Frankfurt am Main aus gesehen, wird sich Quaoar um 6:57:12 Uhr MEZ vor den Stern schieben, also zur Zeit der Morgendämmerung. Zu dieser Zeit befindet sich die Sonne noch etwa zehn Grad unter dem östlichen Horizont.

Es empfiehlt sich jedoch, den Stern schon einige Minuten vor dem vorausberechneten Zeitpunkt im Blick zu haben, oder seine Helligkeit mit einem Fotometer zu messen. Quaoar selbst ist nur 19,3 mag hell, also jenseits der Reichweite der meisten Amateur-Teleskope. Daher ist es wesentlich einfacher, nur die Bedeckung des Sterns zu verfolgen, zumal der Himmel durch die Morgendämmerung bereits aufgehellt ist.

Die Verfolgung der Bedeckung dient nicht nur als persönlichen Erlebnis, sondern kann auch der professionellen Astronomie nutzen. Werden nämlich von möglichst vielen Standorten aus Beginn und Ende der Verfinsterung durch Quaoar mit hoher zeitlicher Auflösung verfolgt, so lässt sich aus diesen vielen Messungen der Durchmesser und die Form dieses im Mittel 43,4 Astronomische Einheiten (6,5 Milliarden Kilometer) von der Sonne entfernten Himmelskörpers bestimmen. Auch nach weiteren Monden könnte man Ausschau halten, bislang ist schon ein 75 Kilometer großer Trabant mit dem Namen Weywot bekannt.

(50000) Quaoar wurde am 5. Juni 2002 entdeckt und umkreist die Sonne jenseits der Umlaufbahn des äußersten Planeten Neptun einmal in 286 Jahren. Untersuchungen mit den Weltraumteleskopen Hubble und Spitzer ermittelten einen Durchmesser von etwa 900 Kilometern. Mit den Daten aus der Bedeckung lässt sich der Wert aber noch wesentlich genauer feststellen.

Weitere detaillierte Informationen und Himmelskarten zur Bedeckung durch Quaoar finden Sie auf den Webseiten der Europäischen Sektion der International Occultation Timing Association (IOTA), siebe untenstehenden Weblink.

Red.

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