Bronzezeit: Troja war noch größer

© Gebhard Bieg / Universität Tübingen (Ausschnitt)
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Aus dem Troja der Bronzezeit ... | ... stammen der 900 Meter lange Verteidigungsgraben und Teile eines Stadtors, die Archäologen der Universität Tübingen freigelegt haben.
Bereits seit 20 Jahren graben Ernst Pernicka und sein Team von der Universität Tübingen in der antiken Stadt. Die Arbeiten im Südosten des Gebiets sind besonders schwierig, da die Ruinen Trojas drei Meter tief unter dem Schutt der hellenistischen und römischen Siedlung Ilion liegen. 2008 hatten die Archäologen dort einen Teil des Grabens entdeckt und vermutet, dass er nach einer Unterbrechung an anderer Stelle noch weiterlaufen könnte. Ihre Beharrlichkeit zahlte sich jetzt aus.
© Gebhard Bieg / Universität Tübingen (Ausschnitt)
Zwei Gräber in der Nähe des Tores ... | ... stellen einen besonders seltenen Fund dar. Denn bisher wurden in Troja keine größeren Friedhöfe entdeckt, lediglich ein kleines Gräberfeld ist bekannt.
Troja liegt im Nordwesten der Türkei nahe der Mündung der Dardanellen. Die Stadt war einst Zentrum eines kleinen Fürstentums, das mit 250 Quadratkilometern etwa so groß war wie das heutige Frankfurt am Main. Bekannt geworden ist sie vor allem durch das Ilias-Epos des Homer. Ob die Brandschicht aus der Zeit um 1200 v. Chr., die zwischen den Ruinen der verschiedenen Siedlungsphasen zu sehen ist, tatsächlich von dem legendären Krieg zwischen Trojanern und Griechen oder irgendeiner anderen Schlacht stammt, ist bislang umstritten.
Lisa Leander
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