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Artenvielfalt: Tropen fördern Planktondiversität

Planktonvielfalt
Die artenreichsten Lebensräume der Erde sind tropische Regenwälder und Korallenriffe, die artenärmsten dagegen die polaren Breiten. Dieses bekannte Muster trifft offensichtlich auch auf die Diversität des Meeresplanktons zu, wie nun eine Studie von Andrew Barton vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und seinen Kollegen zeigt.

Planktonvielfalt | Verteilung der Phytoplanktondiversität der Meere am 19. Oktober 1999: Die Karte basiert auf einer Simulation der globalen Ozeanströmungen, Biogeochemie der Meere und der bislang bekannten Phytoplanktongemeinschaften der Erde.
Demnach nimmt die Artenzahl der Mikroorganismen generell ebenfalls von den niederen zu den höheren Breitengraden ab, wobei im Meer wie an Land auch in bestimmten Regionen so genannte Hotspots der Biodiversität auftreten. Dort erreichen die Artenzahlen maximale Höhe. Sie entstehen vor allem in Bereichen, in denen Meeresströmungen in höhere Breiten vordringen oder kontinuierlich starke Wellen die Lebensgemeinschaften durchmischen – auf der Karte beispielsweise beim Golfstromsystem oder im westlichen Pazifik zwischen Hawaii und Japan: Hier leben tropische Algen neben Vertretern aus gemäßigten Breiten. Sie durchbrechen damit den ansonsten vorhandenen Gradienten der Artenvielfalt.

Die Zirkumpolarströme verhindern dagegen, dass sich Lebensgemeinschaften vermischen und isolieren die Gewässer um den Nordpol und die Antarktis, was zur ausgeprägten Artenarmut dort führt. Dazu kommt die ausgeprägte Saisonalität sowie die geologische Vergangenheit mit ihren Eiszeiten, die auf Dauer nur die robustesten Arten überdauern hat lassen. In den Tropen überlebten dagegen mehr Spezies, so dass sie sich im Laufe der Zeit "ansammelten". Die artenreichsten Gebiete sind aber nicht notwendigerweise auch die produktivsten: Diese finden sich vor allem in kühleren Meeresgebieten mit hohem Nährstoffreichtum. (dl)

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  • Quellen
Barton, A. et al.: Patterns of Diversity in Marine Phytoplankton. In: Science 10.1126/science.1184961, 2010.

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