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Ideologische Differenzen: Trump-Wahl spaltete Familienfeste

Unter den politischen Zerwürfnissen leiden die Amerikaner sogar an ihrem liebsten Feiertag: Thanksgiving.
Tisch mit traditionellem Thanksgiving-Dinner

Hier zu Lande kennen wir dieses Bild der Eintracht vor allem aus Film und Fernsehen: Jedes Jahr finden US-amerikanische Familien zum Thanksgiving-Dinner zusammen und futtern, mehr oder weniger friedlich, einen Truthahn. Doch die letzte Präsidentschaftswahl hat die Familien politisch gespalten, und wie tief der Riss ist, beweist nun ausgerechnet eine Statistik zum amerikanischen Lieblingsfeiertag. Im November 2016, kurz nach Trumps Wahlsieg, gelang es vielen politisch uneinigen Familien offenbar nicht, ihre Differenzen einen Abend lang ruhen zu lassen (oder unter den Tisch zu kehren). Sie beendeten die Zusammenkunft vorzeitig, wie Keith Chen von der University of California in Los Angeles und Ryne Rohla von der Washington State University jetzt im Wissenschaftsmagazin »Science« schildern.

Für ihre Berechnungen konnten die Ökonomen auf anonymisierte Smartphone-Daten von mehr als zehn Millionen Amerikanern zurückgreifen. So bestimmten sie den Aufenthaltsort der Menschen am Thanksgiving-Abend und brachten die Aufenthaltsdauer mit den Stimmenanteilen von rund 172 Wahlbezirken in Verbindung. Demnach verabschiedeten sich demokratische Gäste von ihren republikanischen Gastgebern rund eine halbe Stunde früher als die Mitglieder politisch gleichgesinnter Familien. Trump-Wähler verließen die Feierlichkeiten von Demokraten sogar eine Stunde früher. Im Schnitt blieben Familien, die sich politisch einig waren, 4 Stunden und 42 Minuten zusammen. Gab es politische Meinungsverschiedenheiten, war nach 3 Stunden und 45 Minuten Schluss. Immerhin: Selbst bei schweren Zerwürfnissen hielten es die Familienmitglieder 3 Stunden und 11 Minuten miteinander aus.

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