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Krebsforschung: Tumoren steuern gezielt die Ausbreitung von Metastasen

Die gefürchteten Metastasen bei Krebs entstehen nicht zufällig, sondern werden vom Tumor gezielt vorbereitet. Erst nachdem der Tumor bestimmte Proteine und Körperzellen zum Zielort geschickt hat, bilden sich dort die Tochtergeschwülste, haben Forscher aus den USA herausgefunden.

Die Wissenschaftler um Rosandra Kaplan von der Cornell-Universität in New York hatten Mäusen, deren Knochenmark durch Bestrahlung zerstört worden war, zunächst markierte Knochenmarkszellen und anschließend Lungen- oder Hautkrebszellen injiziert. Erwartet hatten die Forscher, dass sich Metastasen gleich in der Lunge bildeten, doch überraschenderweise tauchten zuerst die Knochenmarkszellen dort auf.

Wie weitere Untersuchungen ergaben, sendet der Tumor bestimmte Botenstoffe aus, die in der Lunge oder in anderen Zielgebieten die Bildung von Fibronektin auslösen. An diesem Haftprotein binden Knochenmarkszellen, die wiederum eintreffende Krebszellen beim Wachstum zur Tochtergeschwulst unterstützen.

Auch beim Menschen könnte ein ähnlicher Vorgang ablaufen. Ließe sich dieser Prozess durch Antikörper blockieren, dann könnte, so hoffen die Forscher, eine Metastasenbildung verhindert werden.

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