Sternexplosion: Tychos Supernova neu beobachtet
Im Herbst 1572 erschien ein neuer Stern am Himmel, der alle anderen überstrahlte und selbst am Tag zu sehen war. Zwei Jahre später verschwand er wieder. Die Erscheinung war damals ebenso aufsehenerregend wie rätselhaft, und Zeitzeugen wie der dänische Astronom Tycho Brahe hinterließen präzise Aufzeichnungen davon. Nach den beschriebenen Lichtkurven und Farbentwicklungen handelte es sich um eine Supernova: eine Sternexplosion. Auch ihr Überrest ließ sich inzwischen aufspüren. Offen blieb jedoch, welche Art von Vorläuferstern einst in einem Feuerwerk endete. Jetzt konnte ein internationales Forscherteam um Oliver Krause vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg diese Frage beantworten.
Der Hauptteil des von der Supernova ausgehenden Lichts erreichte die Erde zwar im Jahr 1572, doch ein kleiner Prozentsatz nahm einen Umweg über Staub- und Gaswolken, wo es reflektiert wurde. Anhand dieses Lichtechos, das erst heute bei uns eintrifft, konnten Krause und seine Kollegen das damalige Geschehen jetzt quasi noch einmal beobachten. Dabei ergab eine spektroskopische Analyse, dass das ausgestoßene Material keinen Wasserstoff, dafür aber Silizium und Eisen enthielt.
Demnach handelte es sich um eine Supernova vom Typ Ia. Dabei erreicht ein weißer Zwergstern, der Material von einem Begleiter abzieht, eine kritische Masse, bei der er unter dem eigenen Gewicht kollabiert und in einer daraufhin gezündeten thermonuklearen Reaktion zerbirst. Solche Sternexplosionen haben eine genau definierte Leuchtkraft, so dass sie als „Standardkerzen“ zur Vermessung des Kosmos dienen. Allerdings fehlen Messpunkte in unserer kosmischen Nähe, weil seit Beginn der modernen Astronomie Typ-Ia-Supernovae nur in fernen Galaxien zu sehen waren. Die nun als Echo beobachtete Sternexplosion könnte, da sie in unserer heimatlichen Milchstraße stattfand, diese Lücke schließen helfen.
Sandra Czaja
Der Hauptteil des von der Supernova ausgehenden Lichts erreichte die Erde zwar im Jahr 1572, doch ein kleiner Prozentsatz nahm einen Umweg über Staub- und Gaswolken, wo es reflektiert wurde. Anhand dieses Lichtechos, das erst heute bei uns eintrifft, konnten Krause und seine Kollegen das damalige Geschehen jetzt quasi noch einmal beobachten. Dabei ergab eine spektroskopische Analyse, dass das ausgestoßene Material keinen Wasserstoff, dafür aber Silizium und Eisen enthielt.
Demnach handelte es sich um eine Supernova vom Typ Ia. Dabei erreicht ein weißer Zwergstern, der Material von einem Begleiter abzieht, eine kritische Masse, bei der er unter dem eigenen Gewicht kollabiert und in einer daraufhin gezündeten thermonuklearen Reaktion zerbirst. Solche Sternexplosionen haben eine genau definierte Leuchtkraft, so dass sie als „Standardkerzen“ zur Vermessung des Kosmos dienen. Allerdings fehlen Messpunkte in unserer kosmischen Nähe, weil seit Beginn der modernen Astronomie Typ-Ia-Supernovae nur in fernen Galaxien zu sehen waren. Die nun als Echo beobachtete Sternexplosion könnte, da sie in unserer heimatlichen Milchstraße stattfand, diese Lücke schließen helfen.
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