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News: Überfischung als Gefahr für das Ökosystem

Zurückgehende Fischbestände haben in einigen Gewässern, wie zum Beispiel den Grand Banks bei Neufundland, strikte Limitierungen des kommerziellen Fischfangs notwendig gemacht, um einen völligen Kollaps zu vermeiden. Aber eine neue Analyse des globalen Fischfangs über die letzten fünf Jahrzehnte zeigt, daß diese Maßnahmen wohl nicht ausreichend sind.
Wissenschaftler der University of British Columbia, Vancouver, und des International Center for Living Aquatic Resources Management in Makati versuchten jedem wichtigen Speisefisch eines Gewässers einen bestimmten „trophischen Rang“ zuzuordnen. Dieser basierte darauf, wie hoch die jeweilige Art in der Nahrungskette angeordnet ist. Um diesen trophischen Rang über die Zeit verfolgen zu können, wurden die Fischfangdaten analysiert, die die U.N. Food and Agriculture Organization (FAO) in den Jahren 1950 bis 1994 gesammelt hatte. Sie fanden heraus, daß die Menge an langlebenden Fischen mit hohem trophischen Rang, wie Kabeljau und Schellfisch, über die Jahre abgenommen hatte. Gleichzeitig traten mehr wirbellose Tiere (mit niedrigem trophischen Rang) und planktonfressende Fische wie etwa Sardellen auf.

Diese Ergebnisse zeigen ein beträchtliches Nachlassen in der Qualität des Fischfangs. Daniel Pauly von der University of British Columbia gibt zu bedenken, daß zum Beispiel im Schwarzen Meer „eine beträchtliche Zunahme von Quallen zu beobachten ist, da ihre natürlichen Konkurrenten ausgeschaltet wurden.“

Nach Pauls Meinung könnte die Lösung des Problems in der vermehrten Schaffung von fischfangfreien Gebieten liegen. Elliot Norse, Präsident des Marine Conservation Biology Institute in Redmond, Washington, meint dazu, solche Zonen „könnten einen schnellen und einfachen Schutz bieten, während eine komplexe, auf längere Sicht angelegte, nachhaltige Fischereipolitik entwickelt wird.“

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