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News: Übertragung des Borreliose-Erregers zu verhindern?

Erol Fikrig und seine Kollegen haben den Erreger der Lyme-Borreliose – das Bakterium Borrelia burgdorferi – genetisch dahingehend verändert, dass er sich nicht mehr in den Speicheldrüsen seines Zeckenwirts festsetzen konnte. Die Mikroorganismen überlebten zwar weiterhin in dem Zwischenwirt und konnten sich teilen, der Sprung auf ein Säugetier wie den Menschen wurde ihnen damit aber unmöglich.

Die Forscher von der Yale University hatten Bakterien kreiert, denen das Oberflächenprotein OspC fehlt. Mit diesem Protein heften sich die Erreger offenbar an Extrakte der Speicheldrüsen und werden daher bei einem Zeckenstich übertragen. Die Forscher schließen daraus, dass Antibiotika, die OspC hemmen, einen wirksamen Schutz gegen eine Borrelien-Infektion darstellen könnten.

Lyme-Borreliose, die sich unter anderem durch große, rote Flecken um Zeckenbisse äußern kann, wurde 1977 erstmalig in Lyme im US-amerikanischen Bundesstaat Connecticut beschrieben. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5 bis 35 Prozent der Tiere sind mit Borrelien befallen, in Deutschland infizieren sich dabei 3 bis 6 Prozent der Betroffenen und etwa 0,3 bis 1,4 Prozent erkranken – das sind jährlich 40 000 bis 80 000 Menschen.

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  • Quellen
Journal of Clinical Investigation 113: 220–230 (2004)

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