Direkt zum Inhalt

News: Ulysses über dem Nordpol der Sonne

Das Glück ist mit dem Tüchtigen: Seit über 16 Jahren ist die europäisch-amerikanische Sonde Ulysses schon im Planetensystem unterwegs, um den Forschern neue Einblicke in die Physik der Sonne und ihrer Atmosphäre zu geben. Jetzt, genau rechtzeitig zu Beginn eines neuen Elf-Jahres-Zyklus, überfliegt sie den Nordpol der Sonne.
Ulysses
Mit einem Flyby-Manöver an Jupiter war Ulysses 1992 aus der Bahnebene der Planeten herausgeschleudert worden und ist dadurch in der Lage, beim Durchqueren des inneren Planetensystems die Pole der Sonne fast direkt in Aufsicht beobachten zu können. Das war bereits 1994/95 und 2000/2001 der Fall.

Eigentlich war nur eine Missionsdauer von fünf Jahren eingeplant, Ulysses ist nach wie vor in guter Verfassung. Allerdings lässt die Stromversorgung durch die „Atombatterie“ langsam nach, und es können nicht mehr alle Instrumente gleichzeitig in Betrieb sein. Anfang 2007 überflog die Sonde den Südpol der Sonne, trat dann im August zwischen den Umlaufbahnen von Erde und Mars wieder in die nördliche Hemisphäre des Planetensystems ein und hat nun einen hervorragenden Blick auf den Nordpol unseres Zentralgestirns.

„Gerade bei Beginn eines Sonnenzyklus den Pol beobachten zu können, ist eine wunderbarer Glücksfall,“ freut sich Arik Posner. Der deutsche Astronom arbeitet am texanischen Southwest Research Institute (SwRI) und ist Ulysses Programmwissenschaftler der Nasa. Posner weiter: „Beim letzten Zyklusbeginn vor elf Jahren haben wir Teilchen des Polarwinds fast bis zum Äquator der Sonne verfolgen können. Dieses Mal blieben die Partikel jedoch auf Regionen hoher Breiten beschränkt.“ Ist dies ein unwichtiges Detail, oder eine grundlegende Anomalie, die den Forschern mehr über die Vorgänge im Sonneninnern verraten kann? Um das zu klären „schauen wir uns jetzt während des Zykluswechsels das Magnetfeld am Nordpol ganz genau an,“ verspricht Posner. Wir dürfen auf die Ergebnisse gespannt sein.

Dre.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.