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Umweltmedizin: Umweltbundesamt warnt vor Schadstoffen im Hausstaub

Hausstaub enthält noch immer gesundheitsschädliche Stoffe, die längst verboten sind. So fanden Forscher in über vier Fünftel der Proben aus 600 Haushalten das Holzschutzmittel Pentachlorphenol (PCP) und in knapp 40 Prozent DDT. Gerade kleine Kinder seien dadurch gefährdet, da sie viele Dinge in den Mund nehmen.

Obwohl viele der untersuchten Substanzen in Deutschland nicht mehr hergestellt werden dürfen, gelangten sie durch ausländische Produkte noch immer in die Wohnungen, erklären die Wissenschaftler. Dabei zeigten sich auch regionale Unterschiede: Das langlebige Mückenbekämpfungsmittel DDT, das auf das zentrale Nervensystem und den Hormonhaushalt wirkt, trat häufiger in den neuen Bundesländern auf. Ebenso das Holzschutzmittel Lindan, das sich vor allem in Häusern mit einem Baujahr vor 1949 fand.

PCP hingegen, das bis 1989 in Holzschutzmitteln enthalten war und als möglicherweise Krebs erregend gilt, wiesen die Forscher überwiegend in den alten Bundesländern nach. Auch polychlorierte Biphenyle (PCB), die ebenfalls bis 1989 in Kondensatoren oder Fugendichtungsmassen verwendet wurden, finden sich häufiger im Hausstaub der alten Bundesländer – allerdings nur in seltenen Fällen, meist lagen sie unterhalb der Nachweisgrenze.

Die Proben aus Staubsaugerbeuteln wurden zwischen Mai 2003 und 2006 im Rahmen des Kinder-Umwelt-Surveys (KUS) genommen. Im Auftrag des Umweltbundesamts hatte dafür das Robert Koch-Institut die Umweltbelastungen für fast 1800 Kinder im Alter von drei bis 14 Jahren an 150 Orten untersucht. (af)

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  • Quellen
WaBoLu-Hefte 02/08: "Stoffgehalte im Hausstaub aus Haushalten mit Kindern in Deutschland" (2008), Volltext (PDF)

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