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Kälteschock: Wenn Leguane von Floridas Bäumen plumpsen

Der US-Wetterdienst hat diese Woche eine ungewöhnliche Warnung herausgegeben: Auf Grund einer Kältewelle kann es im Bundesstaat Florida zu erhöhtem Niederschlag von Leguanen der Gattung Iguana kommen.
Ein grüner Leguan in Florida

Knapp vier Grad Celsius sind für den sonst von Wärme verwöhnten US-Ostküstenstaat Florida schon ziemlich kalt. Für die Menschen dürften solche Temperaturen kein Risiko darstellen, dennoch hat der Nationale Wetterdienst von Miami eine Warnung herausgegeben: Man solle sich vor Leguanen der Gattung Iguana in Acht nehmen, die von den Bäumen fallen.

Der Grund für das scheinbar ungewöhnliche Verhalten: Leguane sind wie alle Echsen wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur entspricht den Graden der Umgebung. Fällt die Temperatur gen null, fallen die Tiere in eine Kältestarre. In Florida brachte diese Woche eine Kältewelle Temperaturen von unter vier Grad Celsius. Das ließ die Iguanas erstarren – und von den Bäumen plumpsen, wie zahlreiche Bewohner des US-Bundesstaats berichteten. Der Wetterdienst warnte, weil die Leguane im Durchschnitt anderthalb Meter lang werden und gute zehn Kilogramm wiegen können. Also groß genug sind, um auf den Köpfen getroffener Passanten ernsthafte Verletzungen zu hinterlassen.

Wie die Zeitung »The Guardian« berichtet, nutzten einige geschäftstüchtige Bewohner die Kältetage, um die Leguane aufzusammeln, zu schlachten und das Fleisch zu 60 US-Dollar je Pfund feilzubieten. Umweltschützer freuten sich offenbar ebenfalls über die bewegungslos am Boden liegenden Echsen. Die Tiere sind in den USA nicht heimisch, sondern wurden aus Süd- und Mittelamerika eingeschleppt. In den vergangenen Jahren sorgten überdurchschnittlich warme Temperaturverhältnisse in Florida dafür, dass sich die Leguane zu einer regelrechten Plage ausbreiteten. In erstarrten Zustand könnten die Tiere allerdings problemlos aufgelesen, bei den Behörden abgegeben und so ihre Zahl gesenkt werden.

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