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Vietnam: Ungleiche Kindergräber

Kindergrab
Es ist ein bedrückendes Bild: Inmitten von Küchenabfällen fanden Forscher die sterblichen Überreste von Säuglingen und Kleinkindern. Nicht minder bedrückend: In unmittelbarer Nähe stießen sie auch auf Kindergräber mit prachtvollen Beigaben.

Die Forscher um Peter Bellwood von der Australian National University in Canberra waren im Süden Vietnams auf die seltsamen, rund 3000 Jahre alten Grabstätten gestoßen. Und sie haben eine Erklärung für die ungleiche Reise ins Jenseits: Offenbar fielen in jener Zeit so viele Kinder grassierenden Krankheiten zum Opfer, dass es für traditionelle Bestattungen schlichtweg keinen Platz und keine Zeit gab. Zudem konnten es sich die einfachen Reisbauern gar nicht leisten, alle Gräber mit wertvollen Beigaben zu versehen.

Auffällig war, dass insbesondere Neugeborene eher entsorgt als beerdigt wurden. Möglicherweise wurden in der Not nur Kinder ab einem gewissen Alter mit größerem Aufwand beigesetzt. So fanden sich im Grab eines zwölfjährigen Kindes hochwertige Keramiken und Steinwerkzeuge, während anderswo ein Säugling in einer Abfallgrube lag.

Lisa Leander

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