Depressionen und Ängste: Unregelmäßige Schlafenszeiten sind schlecht für die Psyche

Dass Schlaf wichtig für die psychische Gesundheit ist, überrascht niemanden mehr. Doch entscheidend könnte nicht nur sein, wie lange man schläft, sondern auch, wie regelmäßig. Das legt eine Studie von Forschenden aus China nahe.
Die Fachleute um den Epidemiologen Dong-Run Li von der China Medical University in Shenyang werteten die Daten von fast 80 000 Personen in der UK Biobank aus, einer britischen Forschungsdatenbank. Die Probandinnen und Probanden trugen eine Woche lang ein Gerät am Handgelenk, das ihre Schlafgewohnheiten objektiv erfasste. Aus den Daten ging auch hervor, wer in den Jahren nach der Schlafmessung eine Depression oder eine Angststörung entwickelte.
Wer regelmäßig zu ähnlichen Zeiten ins Bett ging und aufstand, hatte im Vergleich zu Menschen mit unregelmäßigem Rhythmus ein um 38 Prozent geringeres Risiko, an einer Depression zu erkranken. Das Risiko für Angststörungen war um 33 Prozent reduziert. Besonders gefährdet waren dagegen Personen, die entweder unregelmäßig schliefen oder deren Schlafdauer die Empfehlungen für ihre Altersgruppe deutlich unter- oder überschritt. Als optimal gelten sieben bis neun Stunden pro Nacht für 18- bis 64-Jährige, ab 65 Jahren reichen sieben bis acht Stunden aus.
Selbst wer diese optimale Schlafdauer erreichte, entwickelte mit größerer Wahrscheinlichkeit eine psychische Störung, wenn der Schlafrhythmus unregelmäßig war. Auch wenn die Studie keine Kausalität beweist, solle man bei der Förderung der Schlafhygiene stärker darauf eingehen, wie wichtig konstante Bettzeiten sind, meinen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
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