Wahrnehmung: Ur-Augen aus der Tiefe
Die Augen von uns Menschen sind das Ergebnis eines langen Evolutionsprozesses. Dessen Ursprung haben jetzt Forscher des European Molekular Biology Laboratory in Heidelberg und des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie in Tübingen ergründet. Bei der Untersuchung von Larven des Borstenwurms Platynereis dumerilii konnten Detlev Arendt und Kollegen die als Phototaxis bekannte lichtabhängige Bewegung primitiver Meeresorganismen entschlüsseln – und dabei in die einfachsten Augen der Welt blicken.
Diese bestehen aus gerade einmal zwei Komponenten: einer Photorezeptor- und einer Pigmentzelle. Der Photorezeptor registriert Licht und wandelt es in ein elektrisches Signal um, das direkt an Zellen weitergeleitet wird, die Zilien tragen. Das sind wimpernartige Härchen, die mit ihrem Schlagen Bewegung erzeugen können. Die Pigmentzelle wiederum absorbiert Licht und wirft dabei einen Schatten; wie viel davon auf den Photorezeptor fällt, hängt davon ab, aus welcher Richtung die Beleuchtung kommt. Das Tier setzt diese Information über die Position der Lichtquelle in einen Zilienschlag um, der es auf sie zu bewegt.
Die Sehorgane der Borstenwurmlarven können zwar noch keine Bilder erzeugen. Trotzdem haben wir es wohl ihnen zu verdanken, dass wir heute mit sehenden Augen in die Welt blicken.
Vera Spillner
Diese bestehen aus gerade einmal zwei Komponenten: einer Photorezeptor- und einer Pigmentzelle. Der Photorezeptor registriert Licht und wandelt es in ein elektrisches Signal um, das direkt an Zellen weitergeleitet wird, die Zilien tragen. Das sind wimpernartige Härchen, die mit ihrem Schlagen Bewegung erzeugen können. Die Pigmentzelle wiederum absorbiert Licht und wirft dabei einen Schatten; wie viel davon auf den Photorezeptor fällt, hängt davon ab, aus welcher Richtung die Beleuchtung kommt. Das Tier setzt diese Information über die Position der Lichtquelle in einen Zilienschlag um, der es auf sie zu bewegt.
Die Sehorgane der Borstenwurmlarven können zwar noch keine Bilder erzeugen. Trotzdem haben wir es wohl ihnen zu verdanken, dass wir heute mit sehenden Augen in die Welt blicken.
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