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Muskelwachstum: Ursolsäure hält Mäusemuskeln in Form

Apfelschale
Trotz intensiver Forschung gibt es bis heute kein Medikament, um krankheits- oder altersbedingten Muskelschwund (Muskelatrophie) erfolgreich zu behandeln. Christopher Adams und seine Kollegen von der University of Iowa identifizierten jetzt einen möglicherweise geeigneten Wirkstoffkandidaten: Ursolsäure, ein Stoff aus der Apfelschale. In Experimenten mit Mäusen beobachteten die Wissenschaftler, dass der Naturstoff den Abbau von Muskeln verringert und ihr Wachstum fördert. Die behandelten Mäuse verloren Körperfett, und ihre Blutwerte hatten sich – bei gleichzeitig geringem Zuckerspiegel, wenig Cholesterinanteil und niedrigen Triglyceridwerten – verbessert.

Mikroskopische Ansicht von Muskel- und Fettzellen | Die Muskelzellen der Mäuse (unten links) wachsen unter Ursolsäureeinfluss auf eine stattliche Größe heran. Genau umgekehrt verhält es sich bei den Fettzellen: Sie "schrumpfen" geradezu durch die Behandlung mit dem Naturstoff (unten rechts).
In einem ersten Versuch setzten die Forscher die Versuchstiere auf Diät und provozierten dadurch den Abbau von Muskulatur. Mit Hilfe von molekularen Methoden und vergleichenden Analysen identifizierte das Team um Adams 29 Gene, die am Abbau des Muskelgewebes beteiligt sind. Auf Grund früherer Forschungsergebnisse wussten die Forscher, dass Ursolsäure einen Großteil dieser Gene anspricht.

Über welchen Mechanismus diese Substanz die positiven Effekte auslöst, konnte bisher nicht aufgeklärt werden. Adams und seine Kollegen vermuten, dass Ursolsäure sich möglicherweise auf den Signalweg des Insulins auswirkt. Es sei allerdings noch fraglich, ob sich die an Mäusen beobachteten Auswirkungen auch auf den Menschen übertragen lassen. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, wäre die chemische Verbindung ein potenzieller Wirkstoffkandidat, mit dem sich eventuell Muskelatrophie und Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas oder Altersdiabetes behandeln ließen. (us)

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