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News: Ursprung des G-Rings geklärt?

Forscher der CASSINI-Mission haben das Geheimnis eines der Saturnringe gelüftet. Er könnte in einem Bogen aus relativ großen, vereisten Partikeln am inneren Rand des G-Rings entstehen.
Bogen am Rande des G-Rings von Saturn
Das Ringsystem des Saturn weist eine sehr komplexe Struktur auf und sein Ursprung ist weitgehend ungeklärt. Die Ringe sind alphabetisch nach der Reihenfolge ihrer Entdeckung benannt. Von innen nach außen heißen sie D, C, B, A, F, G und E. Die Existenz des E-Rings ist sehr gut durch die vulkanische Aktivität des Mondes Enceladus zu erklären, der feinste Partikel ins All versprüht. Die Saturntrabanten Prometheus und Pandora formen den F-Ring. Was aber ist die Ursache für den G-Ring?

Die Wissenschaftler der CASSINI-Mission vermuten, dass sich aufgrund der Gravitation des nahen Saturnmonds Mimas große vereiste Gesteinsbrocken innerhalb des G-Rings in einem Bogen anordnen. Durch Kollisionen mit Mikrometeoriten werden aus den Brocken staubkorngroße Partikel herausgeschlagen. Plasma, das sich entlang der Feldlinien des Saturnmagnetfelds konzentriert, durchstreift den Bogen und zieht dabei Staub aus ihm heraus. Dieser bildet dann den G-Ring.

Diese Entdeckung gibt den Forschern einen Einblick in das komplizierte Zusammenspiel der Saturnmonde, der Ringe und der Magnetosphäre. Die CASSINI-Mission soll gezielt diese komplizierten Wechselwirkungen untersuchen.

"Anhand vieler Aufnahmen des Saturnsystems konnten wir die Lage des Bogens bestimmen und sehen, wie er sich bewegt. Wir führten Plasma- und Staubmessungen nahe des G-Rings durch, die uns verrieten, wie viel Material er enthält“, sagte der Astronom Matthew Hedman von der Cornell University in Ithaca (New York).

Die Bilder der Raumsonde CASSINI zeigen, dass die Ausdehnung des hellen Bogens innerhalb des G-Rings rund ein Sechstel des Weges um Saturn beträgt. Er ist etwa 250 Kilometer breit und nur 5,9 Kilometer dünn. CASSINI beobachtete den mysteriösen Bogen schon zum wiederholten Male seit ihrer Ankunft beim Ringplaneten im Juli 2004. Es handelt sich also um kein kurzlebiges Phänomen.

In der Nähe des Bogens existiert eine gravitative Störung, die vermutlich vom Mond Mimas verursacht wird. Hedman und seinen Kollegen rekonstruierten sie in Computersimulationen und zeigten, dass dieser Effekt tatsächlich so etwas wie den beobachteten Bogen hervorbringen kann.

In achtzehn Monaten werden die Forscher die Gelegenheit bekommen, den vermeintlichen Ursprung des G-Rings genauer unter die Lupe zu nehmen. Dann nämlich passiert CASSINI den Bogen in nur sechshundert Kilometern Entfernung.

AK

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