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Biodiversität: Urwaldexpedition entdeckt reiche Artenfülle

Berlepsch-Paradiesvogel
Eine von der amerikanischen Naturschutzorganisation Conservation International durchgeführte Forschungsreise in den Foja-Bergen der indonesischen Provinz Papua (vormals Irian Jaya) auf Neuguinea entdeckte zahlreiche neue Tier- und Pflanzenarten. Zudem fanden die Teilnehmer der Expedition in dem offensichtlich vollkommen unberührten Regenwald der Region mehrere Spezies, deren ursprüngliches Herkunftsgebiet bislang nur vage oder gar nicht bekannt war.

Regenwald in den Foja-Bergen | Der Regenwald in den Foja-Bergen Neuguineas ist noch weitest gehend unerforscht und birgt sicherlich noch mehr unbekannte Tier- und Pflanzenarten.
Bruce Beehler, einer der beteiligten Wissenschaftler, bezeichnet die abgelegene Region im Westen der großen Insel als "verschollene Welt", die noch kein Wissenschaftler zuvor besucht hatte. Um dorthin zu gelangen, mussten sich die Expeditionsteilnehmer per Hubschrauber einfliegen und auf kleinen moorigen Freiflächen ohne Baumwuchs absetzen lassen. Das erste Wirbeltier, das die Wissenschaftler in ihrem Camp erblickten, war sogleich eine neue Art aus der Familie der Honigfresser (Meliphagidae) – ihre wissenschaftliche Erstbeschreibung steht allerdings noch aus. Es wäre die erste neu entdeckte Vogelspezies in Neuguinea seit fast siebzig Jahren.

Daneben sammelten Beehler und seine Kollegen zwanzig Frosch-, vier Schmetterlings- und mehrere Palmenarten, die zuvor der Wissenschaft unbekannt waren. Wegen der Regenzeit während der Expedition waren Insekten jedoch in den Sammlungen unterrepräsentiert. Ebenfalls neu ist eine Rhododendronart, deren weiße Blüten womöglich die größten innerhalb dieser Pflanzenfamilie sind.

Neben diesen Erstfunden konnten die Wissenschaftler auch mehrere zoologische Rätsel lösen: So entdeckten sie an ihrem zweiten Tag vor Ort das tatsächliche Verbreitungsgebiet des Berlepsch-Paradiesvogels (Parotia berlepschi), das seit der Beschreibung der Art 1897 – anhand von Museumsstücken, die von einheimischen Papua-Jägern stammten – nicht exakt lokalisiert werden konnte. Ähnliches gilt für den Gelbscheitelgärtner (Amblyornis flavifrons), der wegen seiner eigentümlichen Nester zu den so genannten Laubenvögeln zählt und seit 1890 bekannt ist.

Das Vorhandensein zahlreicher Individuen von ansonsten seltenen Arten wie dem Baumkänguru Dendrolagus pulcerrimus – bislang nur auf einem einzigen weiteren Bergstock im benachbarten Papua-Neuguinea nachgewiesen – oder von Schnabeligeln (Zaglossus bruijni) lässt vermuten, dass auch lokale Stammesgesellschaften nur sporadisch das Gebiet aufsuchen. In Zusammenarbeit mit den beiden regionalen Papua-Völkern der Kwerba und Papasena sollen nun Schutzkonzepte für die etwa eine Million Hektar umfassenden Foja-Berge erarbeitet werden: Es ist eines der letzten großen unberührten Regenwaldgebiete Asiens. Eine weitere, gründlichere Expedition ist für den Herbst dieses Jahres vorgesehen.

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