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Ozeanografie: US-Astronautin taucht zu tiefstem Punkt der Weltmeere

1984 schwebte Kathryn Sullivan als erste US-Amerikanerin im Erdorbit, nun hat sie einen neuen Rekord aufgestellt: Im knapp 11 000 Meter tiefen Marianengraben im Pazifik.
Tiefseeuboot Limiting Factor

Vor 36 Jahren war Kathryn Sullivan die erste US-Amerikanerin, die einen Weltraumspaziergang unternahm: Dreieinhalb Stunden schwebte sie im Raumanzug über der Erde, ausgesetzt hatte sie das Spaceshuttle Challenger. Nun, am 8. Juni 2020, war die mittlerweile 68-Jährige an einer anderen Mission der Extreme beteiligt: Zusammen mit dem Investor und Tiefseeabenteurer Victor Vescovo tauchte sie zu einer Senke im Marianengraben hinab, knapp 11 000 Meter unter der Wasseroberfläche. Damit sei Sullivan die erste Frau, die den tiefsten bekannten Punkt des Ozeans erreicht hat, berichtet die »New York Times«.

Möglich machte die Reise ein spezielles Mini-Uboot namens »Limiting Factor«, das Vescovo hat entwickeln lassen. Es ist 4,6 Meter lang, knapp zwei Meter breit und bietet Platz für zwei Personen. Bereits 2019 ist der ehemalige Marineoffizier damit in die Challengertiefsenke im Marianengraben hinabgetaucht. Dabei will er eine größere Tiefe erreicht haben als alle vergleichbaren Expeditionen vor ihm, was jedoch umstritten ist.

Exastronautin Sullivan ist seit ihrem Geologiestudium vom Ozean fasziniert: Bereits vor ihrer Karriere als Astronautin nahm sie an einer Tiefseeexpedition teil. Nach insgesamt drei Spaceshuttle-Flügen verließ sie die NASA und arbeitete unter anderem bei der Ozeanografiebehörde NOAA. Laut »New York Times« wird sie noch einige Tage auf Vescovos Expeditionsschiff im Pazifik bleiben. Auf ihrem Blog will sie bald einen ausführlichen Bericht des Tauchgangs veröffentlichen.

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