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USA: Was Trumps Haushaltsentwurf für die Forschungsförderung vorsieht

In den USA startet die Debatte über den Haushalt des Fiskaljahres 2026 mit dem Entwurf des Präsidenten. Während für das Militär und beim Grenz- und Heimatschutz mehr eingeplant wird, soll bei den Forschungsbudgets massiv gestrichen werden.
Das Bild zeigt das Weiße Haus in Washington, D.C., ein ikonisches Gebäude mit einer weißen Fassade und Säulen, umgeben von gepflegten Rasenflächen und Bäumen. Eine amerikanische Flagge weht auf dem Dach. Der Himmel ist blau mit einigen Wolken.
Im Weißen Haus entstand ein Haushaltsentwurf, der historisch große Kürzungen für die amerikanische Forschung beinhaltet.

Der Antrag von US-Präsident Donald Trump für das Haushaltsjahr 2026 (Beginn im Oktober 2025) sieht massive Kürzungen bei allen staatlichen Organisationen zur Forschungsförderung vor. Das Budget für den Grenz- und Heimatschutz soll dagegen um rund 43,8 Milliarden Dollar steigen (rund 65 Prozent). Dem Anfang Mai veröffentlichten Entwurf des Weißen Hauses zufolge sollen die Ausgaben des Bundes insgesamt um 163 Milliarden Dollar gekürzt werden. Klammert man die Pflichtausgaben und das Militärbudget aus, das um 13 Prozent steigen soll, entspricht das mehr als einem Fünftel der Staatsausgaben.

Massive Kürzungen der staatlichen Forschungsbudgets. Mit Blick auf die Wissenschaft stünden demnach unter anderem der National Science Foundation (NSF) Kürzungen um 56 Prozent auf 3,9 Milliarden US-Dollar Jahresbudget bevor. Die wissenschaftliche Abteilung der Nasa soll um 46 Prozent auf 3,9 Milliarden US-Dollar und die National Institutes of Health um 37 Prozent auf etwa 30 Milliarden US-Dollar gekürzt werden. Die Ausgaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sollen um rund die Hälfte auf vier Milliarden gekürzt werden. Das Office of Science des Department of Energy (DoE) muss eine Kürzung um 14 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar hinnehmen.

Einige Bereiche sollen auf gleichem Niveau verbleiben. Bei der NSF sollen vor allem Fördermittel für Programme zur breiteren gesellschaftlichen Beteiligung an der Wissenschaft sowie Fördermittel für Projekte zu den Themen Klima, saubere Energie, »woke« Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften und Programme in Bereichen mit geringer Priorität in der Wissenschaft zusammengestrichen werden. Auf gleichem Niveau sollen dagegen Programme für KI und Quanteninformatik und beim DoE Förderprogramme zu Fusion und kritischen Mineralien beibehalten werden.

Auch Raumfahrt- und Medizinforschung sollen beschnitten werden.Für die Nasa zielen die Kürzungen des Haushaltsplans auf erdwissenschaftliche Programme ab und der Entwurf schlägt vor, die Mars Sample Return Mission zu beenden, mit der erstmals Marsproben zur Erde gebracht werden sollten. Bei den NIH sollen von vormals 27 Forschungsbereichen nur noch vier ursprüngliche Bereiche erhalten bleiben, die anderen werden als »doppelt« oder »unnötig« eingestuft und sollen in fünf neuen Bereichen zusammengefasst werden.

Überparteilicher Widerstand gegen den Entwurf. Kritik am Haushaltsvorschlag kam nicht nur vom Chefdemokraten im Senat, Chuck Schumer, der den Haushaltsentwurf als »Frontalangriff auf hart arbeitende Amerikaner« bezeichnete, sondern auch von einigen hochrangigen Republikanern, die sich allerdings weniger an den Kürzungen der Forschungsbudgets, sondern an einem ihrer Meinung nach zu niedrigen Militäretat stören.

Skinny Budget ist Auftakt der Haushaltsdebatte. Eine überparteiliche Koalition ehemaliger Leiter der NSF forderte die Bewilligungsbehörden im Kongress in einem Schreiben dazu auf, den »drakonischen Haushaltsplan« des Weißen Hauses abzulehnen. Das Fachmagazin Science bezeichnet potenzielle Folgen des Budgetplans für die Wissenschaft als »desaströs«. Das sogenannte »Skinny Budget« des Präsidenten war der Auftakt der Haushaltsdebatte in den USA. Die Regierung wird in den kommenden Monaten detailliertere Pläne zur Verfügung stellen und auch die beiden Kongresskammern werden ihre eigenen Ausgabenvorschläge ausarbeiten.

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