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Ostwestfalen: "Verbotsschild" aus dem Mittelalter entdeckt

"Verbotsschild" aus dem Mittelalter entdeckt
Das wohl älteste Zutrittsverbot Westfalens befindet sich an einer Wand auf Burg Dringenberg. Am Kellerabgang des Torhauses entdeckten Denkmalpfleger eine in den Putz geritzte Inschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Leider ist die 1,45 Meter lange Textzeile nur bruchstückhaft erhalten, doch reicht das Lesbare aus, um die Botschaft zu erkennen: "hie sal nymant yn gan he en wolle uns...es..." – "Hier soll niemand hineingehen, er wolle uns nicht.../ es sei denn, er wolle uns…"

Das Torhaus der Burg Dringenberg ... | ... in der jetzt das mittelalterliche "Verbotsschild" entdeckt wurde
"Warum der Zugang zum Keller verboten war, wissen wir leider nicht", sagt Christoph Heuter vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Möglicherweise führte die Treppe ja in den Weinkeller. Vielleicht wurde dort auch Bier gebraut –  darauf deuten jedenfalls typische Rinnsteine und ein Durchbruch in der Wand hin.

Um die kaum sichtbare Inschrift zu entziffern, pausten die Restauratoren sie zunächst auf eine Folie ab und fotografierten den Text im Streiflicht. Durch das seitlich einfallende Licht, werfen die eingeritzten Buchstaben lange Schatten, welche die Konturen der Textzeile deutlicher erkennen lassen. Auf diese Weise gelang es dann Helga Giersiepen von der Universität Bonn, die gotischen Kleinbuchstaben, so genannte Minuskel, zu entziffern.

Die am Kellerabgang eingeritzte Inschrift... | ...sollte Unbefugten den Zutritt untersagen.
Die Wandputze der früheren bischöflichen Burg Dringenberg haben schon 1996 große Aufmerksamkeit auf sich gezogen: Damals wurde am Südflügel eine Putzfläche entdeckt, in die man neben Streifen, einer Schlange und der lippischen Rose auch eine Inschrift mit der Jahreszahl 1551 eingekratzt hatte.

Landschaftsverband Westfalen-Lippe

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