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News: Verkrüppelte Frösche

In den Vereinigten Staaten und Kanada werden immer wieder verkrüppelte Amphibien gefunden. Bisher wissen die Wissenschaftler nicht, wo die Ursachen dafür liegen. Eine neue Studie weist jetzt darauf hin, daß ein Abbauprodukt eines Pestizids die Verstümmelungen verursachen könnte.
Die Mißbildungen beschränken sich weder auf eine bestimmte Gruppe von Amphibien noch auf bestimmte Bundesstaaten des nordamerikanischen Kontinents. James J. La Clair vom The Scripps Research Institute in La Jolla, Kalifornien, zufolge gibt es keinerlei geographische oder klimatische Grenzen. Zusammen mit John Bantle lieferte er in der Ausgabe vom 14. April 1998 von Environmental Science & Technology eine mögliche Erklärung des Phänomens.

La Clairs Arbeitsgruppe fand heraus, daß S-Methopren an sich keine Auswirkung auf die Entwicklung der Amphibien hat. Dieses Pestizid wirkt auf das Wachstum von Insekten und wurde in den späten 70er Jahren eingeführt, um Herr über Mücken und Fliegen zu werden. Ist S-Methopren aber Sonneneinstrahlung, Wasser und Mikroorganismen ausgesetzt, zerfällt es in andere Stoffe, welche die Embryonalentwicklung der Amphibien stark beeinträchtigen können. Schon geringste Mengen der Substanzen reichten aus, damit im Labor Embryos des afrikanischen Krallenfrosches (Xenopus laevis) zu Jungfröschen mit ähnlichen Mißbildungen heranwuchsen, wie sie auch in der Natur zu finden sind.

La Clair fordert daher, daß die übliche Methode, nur die Risiken des Pestizids selbst zu untersuchen, um Tests erweitert werden muß, die auch Folgen der natürlichen Abbauprodukte erfassen.

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