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Autoimmunkrankheiten: Verschiedene Gendefekte führen zur "Wolfsröte"

Vier unabhängige Forscherteams identifizierten insgesamt 13 typische Genmodifikationen in unterschiedlichen Regionen des Erbguts, die alle zum Entstehen von systemischem Lupus erythymatodes (SLE) beitragen. Die derzeit nicht heilbare, chronische Autoimmunkrankheit kann verschieden Organe betreffen; bei ihr greifen fehlgeleitete Immunzellen verschiedene Körpergewebe an.

Insgesamt untersuchten die verschieden Forscher das Erbgut von rund 10 000 Freiwilligen und verglichen die Gene von Gesunden, Lupus-Patienten und deren Verwandten. Einige der als Auslöser entlarvten Genvarianten waren schon zuvor verdächtigt worden und sind wie erwartet am Immunsystem beteiligt. Andere kodieren dagegen unerwarteterweise für Proteine, die besonders in Blutgefäßen vorkommen oder unbekannte Funktionen im Körper übernehmen. An SLE leiden in Deutschland schätzungsweise 40 000 Menschen, die meisten davon sind Frauen. Die Erkrankung wird wahrscheinlich außer durch genetische Ursachen auch durch äußere Faktoren wie etwa starkes Sonnenlicht ausgelöst. Eine Schlüsselrolle scheinen Störungen von Signalübertragungen in und zwischen Immunzellen zu spielen. (jo)

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