Direkt zum Inhalt

Klimawandel: Verschleiern Aerosole den Treibhauseffekt?

Die globale Erwärmung durchTreibhausgase wird in ihrem Ausmaß möglicherweise durch die ebenfalls emittierten Aerosole maskiert. Die bisherige Erwärmung scheint daher nur ein Vorgeschmack kommender Veränderungen zu sein, warnt Stephen Schwartz vom Brookhaven National Laboratory. Dem Wissenschaftler zufolge erniedrigt und verzögert bislang der Einfluss der Partikel in der Atmosphäre die Temperaturerhöhung.

Seit 1900 ist die Durchschnittstemperatur des Planeten bereits um 0,5 Grad Celsius angestiegen. Nach den Berechnungen von Schwartz nähme unter den gegenwärtigen Bedingungen die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts allenfalls um 0,9 Grad Celsius zu. Kommt es aber zu einer Verdoppelung der Kohlendioxidgehalte in der Atmosphäre und einer – wahrscheinlichen – gleichzeitigen Reduzierung der Aerosole durch verbesserte Verbrennungsanlagen oder Filter, kann der Temperaturanstieg zwei- bis dreimal so hoch ausfallen.

Aerosole werden aus verschiedenen Quellen wie Brandrodung oder Energieerzeugung freigesetzt. Die Luftpartikel absorbieren Licht und wirken als Kondensationskeime. Die entstehenden Wolken sind groß und hell. Dadurch reflektieren sie einen größeren Anteil der eintreffenden Strahlung. Dies hat einen abkühlenden Effekt auf die Atmosphäre. Allerdings ist über die Rolle der Aerosole im Klimawandel noch weitaus weniger bekannt als über den Einfluss der Treibhausgase.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.